Homo-Ausstellung wird jetzt in einer Galerie gezeigt
NÜRNBERG. Die umstrittene Ausstellung „Jesus liebt“ von Rosa von Praunheim (80)in Nürnberg soll wieder zu sehen sein – nun in einer Galerie statt in einer Kirche. Das teilte der Nürnberger Förderverein Christopher-Street-Day am Montag dieser Woche auf seiner Internetseite mit. Demnach werden die Bilder des schwulen Filmemachers von Praunheim ab Mittwoch (2. August) in der Kreisgalerie gezeigt. Die evangelische Egidienkirche in Nürnberg hatte die in Kooperation mit dem CSD Nürnberg entstandene Ausstellung am 20. Juli eröffnet und nach heftiger Kritik am Abend des 27. Juli vorzeitig abgebrochen. Auf einer der Collagen dort war zu lesen: „Ficken für den Frieden.“ Gezeigt wurden mehrere nackte junge Männer, zwei von ihnen gerade beim Geschlechtsverkehr. Auf einem weiteren Bild waren masturbierende und kopulierende Männer zu sehen, einer berührte dabei Jesus. Viele Menschen fühlten sich durch die Bilder in ihrem religiösen Empfinden verletzt. Die Ausstellung wurde sowohl in den sozialen Medien als auch von christlichen Organisationen wie etwa dem Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern (ABC/Lohr am Main) und der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern (KSBB/Windsbach) scharf kritisiert. Auf der Nürnberger CSD-Seite heißt es im Beitrag zu der Wiedereröffnung in der Galerie: „Wir lassen uns nicht schließen! Und einschüchtern erst recht nicht!“ Und weiter: „Nachdem sich die Nürnberger Kulturkirche St. Egidien nicht weiter in der Lage sieht, provokativer queerer Kunst ein Obdach zu gewähren, sind aus der Nürnberger Kunstszene viele Angebote bei uns eingegangen, die Ausstellung aufzunehmen.“ Es müßten sich „möglichst viele Menschen ein eigenes Bild von Rosas Bildern machen und sich eine eigene Meinung bilden können“. Kunstfreiheit und Religionsfreiheit dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Ein Begleitprogramm sei noch in Arbeit. Es werde sich mit der Frage befassen, wie „queere Vielfalt, Sexualität, Glaube und Kunst“ zueinander paßten. Der Verein freue sich, daß der Egidier Kulturpfarrer Thomas Zeitler „mit seinem Blick auf die Ausstellung weiter am Begleitprogramm mitwirkt“. Zuvor hatte der CSD Nürnberg mitgeteilt, daß er den Abbruch der Ausstellung in der Kirche für ein „fatales Zeichen“ aus dem Raum der Kirche halte: „Denn wir haben nun hautnah erlebt, wie rechtsextreme und evangelikale Kräfte versuchen, Homosexualität weiter zu verteufeln, zu beschämen und aus dem Raum der Öffentlichkeit zu drängen.“ Von Praunheim sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, die Ausstellung werde ab Anfang Oktober in München und im Dezember in Hamburg zu sehen sein. (idea/JF)
Berühmte Plastik kehrt in Dresdner Museum zurück
DRESDEN. Nach umfassender Restaurierung kehrt die Plastik „Kleine vierzehnjährige Tänzerin“ (um 1880) des französischen Bildhauers Edgar Degas wieder in die Dauerausstellung des Dresdner Albertinums zurück. Sie wird dort ab dem 8. August zu sehen sein. Nach Angaben des Museums wurde von der Skulptur durch eine behutsame Oberflächenreinigung der Grauschleier entfernt, Korrosionsspuren reduziert und abschließend die gesamte metallische Oberfläche mit einem Schutzüberzug aus mikrokristallinem Wachs konserviert. (JF)