Er wolle auf die Gefahr hinweisen, die vom Koran ausgehe. Damit begründet Salwan Momika, diesen jüngst in Stockholm öffentlich verbrannt zu haben. Hingewiesen hat der Iraker dadurch aber vor allem auf die Gefahr, daß per Asylrecht auch Extremisten wie er und fremde Konflikte einwandern. Und er hat deutlich gemacht, wie europäische Großzügigkeit ausgenützt wird. Denn zum Dank dafür, daß Schweden dem „Denker, Schriftsteller und freien Atheisten“, wie Momika sich beschreibt, seit 2018 Schutz gewährt, hat er das Land nun in die laut Regierung „schwerste sicherheitspolitische Situation“ seit 1945 gestürzt.
Allein dafür verantwortlich ist Momika jedoch nicht, hatten zuvor doch schon schwedische Rechtsradikale den Koran verbrannt, ebenso wie dänische „Patrioten“ in Kopenhagen. Islamische Führer nutzen die Vorfälle, um in ihren Ländern Stimmung zu machen. Denn anders als wenn hiesige Linksextreme, etwa bei Attacken auf christliche Lebensschützer, Kreuze schänden, werden Barbareien gegen den Koran von vielen Gläubigen nicht schulterzuckend hingenommen.
Natürlich kann man auf das Prinzip der Freiheit bestehen. Doch darum geht es Momika bei der ursprünglich linken Unsitte, religiöse Symbole zu schänden, gar nicht: Er will den Koran verbieten. Auch stellte sich der wohl von den Rechtsradikalen erhoffte Effekt, Krawalle hiesiger Moslems zu provozieren, nicht ein. Dazu jedoch benötigt es eines Sieg der marokkanischen Nationalmannschaft, wie wir bei der WM 2022 gesehen haben.