Biden untersagt Freigabe der Kennedy-Mord-Akten
WASHINGTON. Gemäß der Bestimmungen des President John F. Kennedy Assassination Records Collection Act von 1992 sollten sämtliche Behördendokumente über das Attentat auf JFK spätestens bis zum 26. Oktober 2017 allgemein zugänglich gemacht werden. Auch wenn immer wieder Aktenbestände mit großem Applomb freigegeben wurden, blieben tatsächlich etliche Akten über diesen Zeitpunkt hinaus gesperrt, weil ihre Freigabe angeblich laufende militärische Operationen und die Strafverfolgung gefährden oder den Außenbeziehungen der USA schaden könnte. Dann erklärte die derzeitige US-Regierung, sie wolle auch die letzten 515 Geheimdokumente der Öffentlichkeit präsentieren. Diesen Entschluß widerrief Präsident Joe Biden nun in einem formellen Memorandum vom 30. Juni 2023 unter erneutem Verweis auf Sicherheitsbedenken. Laut Angaben der Mary Ferrell Foundation zur Dokumentation des Attentats von Dallas handelt es sich bei den fraglichen Papieren unter anderem um die Steuerunterlagen von Lee Harvey Oswald, aus denen sich ableiten lasse, daß der angebliche Kommunist und Kennedy-Mörder für einen US-Geheimdienst gearbeitet habe. Darüber hinaus dürften die Unterlagen auch die Justizbehörden und das Militär der Vereinigten Staaten in ein wenig vorteilhaftes Licht rücken. (ts)
www.whitehouse.gov/briefing-room/presidential-actions/2023/06/30/
Indigene Ursprache stammt aus dem Amazonasgebiet
SAN FRANCISCO. Die Tupí-Guaraní-Sprachfamilie gehört zu den größten indigenen Sprachfamilien Südamerikas. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Bolivien, Peru, Brasilien und Paraguay. Sie umfaßt 53 Sprachen in elf Gruppen, von denen einige inzwischen ausgestorben sind, andere aber heute immer noch von sechs Millionen Menschen gesprochen werden – wobei manche Wörter wie „Jaguar“ oder „Piranha“ sogar weltweite Verbreitung fanden. Ein internationales Forscherteam um Fabrício Ferraz Gerardi vom Seminar für Sprachwissenschaft der Universität Tübingen hat jetzt die Geschichte der Sprachfamilie rekonstruiert und dabei auch deren vermutlichen Ursprungsort identifiziert. Dieser lag höchstwahrscheinlich im Bereich der Flüsse Rio Tapajós und Rio Xingu unweit der heutigen Stadt Santarém im brasilianischen Bundesstaat Pará. Dort im mittleren Amazonasgebiet dürfte die Tupí-Guaraní-Ursprache vor ungefähr 2.550 Jahren entstanden sein (Online-Journal PlosOne vom 25. Juni 2023). Geradi und dessen Kollegen nutzten für ihre Recherchen Methoden aus der Molekularbiologie, mit deren Hilfe sonst nach den frühesten gemeinsamen Vorfahren von Tier- und Pflanzenarten oder Mikroorganismen wie Bakterien und Viren gesucht wird. (ts)
www.journals.plos.org/plosone
Erste Sätze
Bei der Frage nach der Entstehung des Staates hat man zwei Möglichkeiten der Problemstellung zu unterscheiden.
Reinhold Horneffer: Die Entstehung des Staates. Eine staatstheoretische Untersuchung, Tübingen 1933
Historisches Kalenderblatt
21. Juli 1798: In der Schlacht bei den Pyramiden während Napoleons Ägyptenfeldzug wird das Mamelukenheer unter Murad Bey Muhammad von der französischen Orient-
armee vernichtend geschlagen, was das Ende der 700jährigen türkischen Herrschaft in Ägypten markiert.