Die aktuelle Ausgabe (Juli/August 2023) von Clausewitz, dem zweimonatlich erscheinenden „Magazin für Militärgeschichte“, befaßt sich als Schwerpunktthema mit den schweren Kämpfen in der Ägäis 1943 zwischen britischen und italienischen Truppen auf der einen und deutschen Truppen auf der anderen Seite. Nach dem Seitenwechsel Italiens im September 1943 wollten britische Verbände die strategisch wichtigen Dodekanes-Inseln unter ihre Kontrolle bringen. So standen der Sturmgruppe Rhodos mit ca. 7.000 Soldaten über 40.000 italienische Soldaten gegenüber, doch nach einem überfallartigen Angriff kapitulierten die italienischen Streitkräfte. Sturzkampfflieger, Fallschirmjäger und die Küstenjäger der beiden „Brandenburger“-Spezialeinheiten konnten nach verlustreichen Gefechten und trotz starken Abwehrfeuers auch auf Kos und Leros die Widerstandskraft des Feindes zermürben. Ende 1943 waren die Dodekanes-Inseln vollständig in deutscher Hand.
1917 tobt der Erste Weltkrieg, als in Rußland ein Bürgerkrieg ausbricht, der Millionen Opfer fordert. Nach dem Sturm auf den Winterpalast in Sankt Petersburg, der das Fanal für die bolschewistische Revolution unter Lenin und Trotzki war, gewannen die Kommunisten die Kontrolle über Zentralrußland und gründeten die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik. Als Volkskommissar für Verteidigung baute Trotzki die Rote Armee auf. Dafür bediente er sich bewährter zaristischer Militärführer und stellte jeder Kompanie einen Politkommissar zur Seite. Aus den Weiten Sibiriens drohte indes eine neue Gefahr, als Sozialrevolutionäre und bürgerlich-konservative Kräfte sich als legitime Nachfolger der Zarenregierung präsentierten. Das Bündnis zerbrach jedoch im November 1917, und konservativ-monarchistische Offiziere unter Führung von Admiral Koltschak gründeten die Weiße Armee. Doch die Roten schöpften in Zentralrußland aus einem gewaltigen personellen Reservoir und griffen mit fast 400.000 Mann Koltschaks Armeen an. Nach seiner Gefangennahme und Hinrichtung versuchte von Südrußland aus General Denikin das Blatt zu wenden. Trotzkis weit überlegene Rote Armee konnte jedoch 1920 auf der Krim und 1922 im Fernen Osten Denikins Armee entscheidend schlagen. Es war den Weißen nicht gelungen, ihre Siege in eine langfristige Strategie umzuwandeln und den Russen eine überzeugende Alternative zum Zarentum und zum Bolschewismus anzubieten. Denikin emigrierte in die USA, wo er 1947 starb.
Weitere Beiträge befassen sich mit dem Japanischen „Blitzkrieg“ und der chinesischen Gegenoffensive, den schweren Kämpfen an der slowakisch-ungarischen Grenze im Februar 1945 und der Geschichte des Deutschen Ordens.
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