Wer angesichts 1,85 Meter großer Männer mit Türsteher-Statur im Frauensport denkt, noch verrückter werde es nicht, hat die linke Identitätspolitik unterschätzt. Denn inzwischen ist ein neuer Online-Trend auf dem Vormarsch: Unter dem Stichwort
„otherkin“ finden sich alleine auf der Video-Plattform TikTok zahlreiche Videos mit insgesamt mehr als 220 Millionen Aufrufen. Als „Otherkin“ verstehen sich Personen, die sich nicht als Menschen, sondern als Tiere identifizieren. Katzen, Hunde, Füchse, aber auch selbsternannte Lurche gibt es. Auch in Deutschland existiert das Online-
Phänomen, junge Menschen tauschen sich in Foren über ihre Marotten aus. Doch was passiert, wenn einer ernst macht? Wenn aus einem skurrilen Hobby eine ernsthafte Identitätskrise wird? Die Landtagsfraktion der AfD in Rheinland-Pfalz wollte es wissen. Die Abgeordneten Michael Frisch und Joachim Paul fragten deshalb die Landesregierung: „Wie sollen sich nach Ansicht der Landesregierung Lehrer verhalten, wenn sich Schüler im Unterricht äußern, sich als Tier zu fühlen?“ Die Antwort der Landesregierung, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt, betonte, daß ihnen zwar kein derartiger Fall bekannt sei, aber dennoch sei man gut gewappnet. Auch mit „herausfordernden Arten der Wahrnehmung“ sei stets „pädagogisch sensibel“ umzugehen. Sollte sich ein Schüler weigern, seinen Klassenkameraden als indischen Riesenflughund anzuerkennen, bestehe die Möglichkeit, sich „im Einzelfall an die Antidiskriminierungsstelle des Landes Rheinland-Pfalz beim Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration zu wenden“. Der Chef der AfD-Landtagsfraktion, Michael Frisch, nahm es gegenüber der jungen freiheit mit Galgenhumor: „Fehlt nur noch der Kratzbaum im Klassenzimmer.“ Der moderne Konservative im Jahr 2050 dürfte sich nostalgisch an Männer im Frauensport zurückerinnern.