Zehn Jahre ist es her, daß die damals 24jährige Schweizer Sängerin Beatrice Egli die Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) gewann. In den Liveshows hatte sie unter anderem dreimal Titel von Andrea Berg und fünf Nummern von Helene Fischer gesungen. Der Sieg im Finale bedeutete für sie den musikalischen Durchbruch. Mit ihren ersten beiden Studioalben danach, „Glücksgefühle“ und „Pure Lebensfreude“ (beide 2013), landete sie auf Platz eins der Schweizer Charts, in Deutschland erreichte sie die Top Ten. Seither geht es mit ihrer Karriere stetig bergauf. Ihr soeben erschienenes Album „Balance“ eroberte in der Vorwoche die Spitze der deutschen Charts im Sturm. „Ich weine seit einer Stunde immer wieder vor Freude“, postete die Sängerin vergangenen Freitag auf Facebook und Instagram.
Tatsächlich braucht sich die erfolgsverwöhnte Beatrice Egli stimmlich nicht hinter der Schlagerkönigin Helene Fischer zu verstecken. Eher schon besteht die Gefahr der zu großen musikalischen Nähe und damit der Austauschbarkeit. Das betrifft auch einige der insgesamt zwölf Titel des neuen Albums. Stücke wie „Herzgesteuert“, „Heute Nacht“ oder die Titelnummer „Balance“ könnten sowohl kompositorisch als auch textlich von der Altvorderen stammen. Merke: Es kann immer nur eine Queen geben, alle Epigonen bleiben Prinzessinnen. Und auf keinen Fall sollte die Egli noch jemals ein weiteres Duett mit Florian Silbereisen aufnehmen. Das Stück „Das wissen nur wir“ ist ein peinlicher Totalausfall.
Beatrice Egli Balance Ariola Local (Sony Music) 2023