© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 29/23 / 14. Juli 2023

Meldungen

Klima-Kleber wenden physische Gewalt an

Nürnberg. Mitglieder von Extinction Rebellion und der Letzten Generation haben am vergangenen Sonntag das Motorsport-Rennen der DTM am Norisring gestört und Gewalt gegen Mitarbeiter der Veranstaltung angewendet. „Die bisherigen Ermittlungen ergaben, daß drei der beteiligten Personen kurz vor Aktionsbeginn eine körperliche Auseinandersetzung mit einem Streckenposten hatten. Dieser hatte versucht, die Aktivisten am Übersteigen der Streckenbegrenzung zu hindern“, teilte die Polizei Mittelfranken mit. Der Mitarbeiter sei mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gekommen. Gegen die drei Personen werde aufgrund des Verdachts gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Gegen 13.20 Uhr hätten die selbsterklärten Aktivisten den Sicherheitsbereich der Rennstrecke betreten, seien jedoch durch Polizeibeamte und Sicherheitsmitarbeiter daran gehindert worden, sich auf dem Boden festzukleben. Die Veranstaltung wurde nach wenigen Minuten fortgesetzt. Insgesamt nahm die Polizei zwölf an der Aktion beteiligte Personen für die Dauer des Rennens fest. Sie wurden gegen 16.30 Uhr entlassen. Gegen alle direkt Beteiligten und eine weitere Person wurden Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verdachts auf Hausfriedensbruch, eingeleitet. Die Letzte Generation und Extinction Rebellion bekannten sich in einer Mitteilung zu der Aktion. Sie gaben unter anderem zu, Öl auf den Straßenbelag geschüttet zu haben. Der Sprecher der Letzten Generation, Theodor Schnarr, sagte dazu: „Wir zeigen mit unserem Protest, daß es so nicht weitergehen kann und darf: Mit Vollgas in die Klimakatastrophe? Nicht mit uns!“ (st)





Ost-CDU streitet über Umgang mit Linken

Dresden. Gedankenspiele des Thüringer CDU-Politikers Mike Mohring über eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei haben heftige Kritik aus den eigenen Reihen hervorgerufen. „Uns unterscheidet in grundsätzlichen, aber auch inhaltlichen Punkten nahezu alles von dieser Partei“, betonte der sächsische CDU-Generalsekretär Alexander Dierks gegenüber dem MDR. Zudem habe die Linkspartei ein ungeklärtes Verhältnis zum militanten Linksextremismus. Der Generalsekretär der Christdemokraten in Sachsen-Anhalt, Mario Karschunke, verwies auf bestehende Regelungen zur Abgrenzungshaltung seiner Partei. „Wir reden ständig nur über Brandmauern links/rechts, wir haben eindeutige Beschlüsse in unserer Partei. Die gelten links wie rechts.“ Daher sei eine Kooperation mit den Linken ausgeschlossen. Laut MDR sind Parteifreunde von Mohring wütend auf ihn wegen seines Vorstoßes. So sei der Begriff „Hirni“ über Mohring gefallen. Mohring hatte Anfang Juli angesichts hoher AfD-Umfragewerte in Thüringen angeregt, nach der Landtagswahl im kommenden Jahr auch mit der Linkspartei über eine mögliche Regierungsbildung zu sprechen. Im Gegensatz zur AfD gebe es bei den Linken von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow keine Leute, die wegen Volksverhetzung angeklagt seien, argumentierte Mohring. In der neuesten Umfrage von Infratest ist die AfD in Thüringen mit 34 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von der CDU mit 21 Prozent. Der Linkspartei würden 20 Prozent der Bürger im Freistaat ihre Stimme geben. Aktuell regiert in Thüringen eine Minderheitskoalition aus Linkspartei, SPD und Grünen. (ag/st)

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