Es lohnt sich, Briefmarkenmotive genauer anzuschauen, so die am 6. Juli herausgebrachte 110-Cent-Marke „Ivenacker Eichen“. Diese stehen unweit des mecklenburgischen Stavenhagen. Ihr Alter soll zwischen 800 und 1.300 Jahren liegen. Die größte Eiche hat einen Stammumfang von elf und eine Höhe von 35 Metern. Die Briefmarke zeigt nur das untere Baumviertel, was allein schon märchenhaft aussieht. Es handelt sich um die wohl massivste Eiche Deutschlands, informiert das Philateliemagazin Postfrisch. Überlebt hat die Stieleiche damit einiges, auch die DDR, die ihr schon 1977 eine Briefmarke widmete. 2016 wurde die Ivenacker Eiche zum ersten „Nationalen Naturmonument“ Deutschlands gekürt.
Die 67 Meter hohe Douglasie im Stadtwald von Freiburg-Günterstal wäre auch ein ideales Briefmarkenmotiv.
Über Jahrhunderte entwickelte sich dort ein parkähnlicher Wald, Tiere lebten von den Eicheln. 1710 entstand hier ein eingezäunter Tiergarten, der auch als Jagdrevier galt. Der Anspruch, Landschaft zu verschönern wuchs im 18. Jahrhundert, von dieser Schönheit zehrt Deutschland heute noch. Es ist gut und richtig, immer wieder Naturdenkmäler Deutschlands auf Briefmarken abzubilden, das sensibilisiert für ihre besonders erhaltenswerten und oft auch gefährdeten Erscheinungen. Ein Briefmarkenmotiv gäbe auch der höchste Baum Deutschlands her: Die Douglasie steht im Stadtwald von Freiburg-Günterstal, sie ist 67 Meter hoch. Dafür sollte die Post aber ein hochformatiges Motiv wählen, so wie das die Deutsche Post der DDR schon mit ihrer Eichen-Sonderbriefmarke getan hatte. Aber das obliegt der künstlerischen Freiheit. Und: Hoffentlich bleibt die vielfältige Natur ansonsten für unsere Kinder und Enkel nicht nur auf Briefmarken zu bewundern.