Fluchttunnel soll Bodendenkmal werden
BERLIN. Ein vor rund vier Wochen entdecktes Teilstück eines Fluchttunnels unter der Berliner Mauer soll als Bodendenkmal gesichert werden. Wie das Landesdenkmalamt mitteilte, wurde es bei einem Neubauvorhaben der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) an der Bernauer Straße entdeckt. Der Hohlraum ist etwa 50 Zentimeter breit, 70 Zentimeter hoch und 13 Meter lang. Mit der weiteren Untersuchung wurde eine archäologische Grabungsfachfirma beauftragt. Am Montag dieser Woche kündigte Landeskonservator Christoph Rauhut an, der „dauerhaft gesicherte Hohlraum respektive Tunnel wird als Bodendenkmal in die Berliner Denkmalliste aufgenommen“. Nach Angaben des Landesdenkmalamts Berlin war der Tunnel im Frühjahr 1970 für die Familie eines der beteiligten Bauarbeiter aus West-Berlin gegraben worden. Doch als die Grenztruppen der DDR von der Staatssicherheit über den Bau unterrichtet wurden, sicherten sie die Kellerräume, durch die die Familie den Tunnel mutmaßlich erreichen sollte. Eine Flucht durch den Tunnel ist nicht überliefert. (tha)
Literaturpreis an Lutz Seiler verliehen
WEIMAR. Der Schriftsteller Lutz Seiler (60) hat den mit 20.000 Euro dotierten Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung erhalten. Die Jury würdigte ihn als „gewichtigen Autor“, dessen Werke „von poetischer Sprachkraft und zeitpolitischer Intensität“ zeugten. Vor allem in seinen beiden Romanen „Kruso“ und „Stern 111“, die kurz vor und nach dem Mauerfall spielen, habe er der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur neue Impulse gegeben. „Den Menschen angesichts einer Zeitenwende eine neue, sinn- und orientierungstiftende Erzählung zu geben, ist das ihn leitende Thema“, sagte der Stiftungsvorsitzende Norbert Lammert. Die Laudatio hielt die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann. Seiler wurde 1963 im thüringischen Gera geboren. Dort machte er eine Lehre zum Baufacharbeiter und arbeitete als Zimmermann und Maurer. Zunächst machte er sich als Lyriker einen Namen, für die Erzählung „Turksib“ erhielt er 2007 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Mit seinem auf der Ostseeinsel Hiddensee spielenden Debütroman „Kruso“ gewann er 2014 den Deutschen Buchpreis (JF 42/14). Sein zweiter Roman „Stern 111“ wurde 2020 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. (JF)
Sprachpranger
DHL Group
Neuer Markenname des Bonner Dax-Konzerns Deutsche Post AG, der so „die Internationalisierung des Geschäftsportfolios“ widerspiegele. Man bleibe die „Post für Deutschland“ und biete eine Palette von Dienstleistungen an, wie „Inbound-Logistik, Fulfillment ebenso wie Express-, Paket- und Retourenservices“. Das „Re-Branding einiger physischer Assets“ werde erst im Laufe der Zeit erfolgen, um zusätzliche Kosten zu vermeiden.