© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/23 / 07. Juli 2023

Kirchenaustritte in Rekordhöhe
Eklatanter Glaubensabfall
Martin Lohmann

Rekordaustrittszahlen und noch Rekordeinnahmen – vielleicht beschreibt diese gelebte Schizophrenie den Ist-Zustand der katholischen Kirche bei Licht besehen am besten. Kein Wunder, daß Kardinal Reinhard Marx betroffen fragt: Was kann ich tun? Nicht nur er ahnt, daß schon bald – nach den jetzt noch Kirchensteuer zahlenden Babyboomern – auch der finanzielle Absturz folgen wird. Doch wenn mehr als eine halbe Million Menschen bei der katholischen Kirche in Deutschland und 380.000 bei den Evangelischen austreten, geht es um Grundsätzliches. Da hilft auch Framing nicht weiter, wenn sofort das Narrativ herausposaunt wird, der Mißbrauch und fehlende Reformen seien schuld. 

So weh es auch tun mag: Wer fragt, was er tun kann, sollte zuerst anfangen, den Glauben wieder klipp und klar zu verkünden, statt sich liebedienerisch Anpassungszwängen an eine geistlose Welt zu unterwerfen. Nicht woke Ampeln sind der Maßstab, sondern Jesus Christus, der höchst „umstrittene“ Gottessohn, der  Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand braucht dagegen eine Kirche, die erkennbar billig und schräg dem Zeitgeist hinterherläuft und mit suizidalen Wegen weiter in den Glaubensabfall steuert. Die einzige Reform, die wirklich zählt, ist Jesus Christus. Und der war und ist und bleibt alles andere als angepaßt oder unverbindlich. Leere Folklore ersetzt keinen Glauben. Merke: Nur die Wahrheit macht frei (Jo 8,32).