Wenn es darum geht, mit Sportarten noch mehr Geld zu verdienen, geschieht das oft unter dem Vorwand, man wolle die Liga noch spannender machen. Einer dieser Vorschläge sind die Playoffs, in denen nach der Saison die besten acht Mannschaften den Meister ausspielen. Das soll helfen, die Langeweile in der Fußball-Bundesliga nach elf Titeln für Bayern München in Folge zu bekämpfen.
Die Playoffs gibt es im Eishockey und im Basketball. Ich halte davon gar nichts. Denn die Meisterschaft sollte die Belohnung für die beste Leistung über ein ganzes Jahr sein. Ratiopharm Ulm krönte sich nun zum Deutschen Basketballmeister. In der regulären Saison waren die Schwaben nach 34 Spieltagen Siebter. In den Playoffs warfen sie dann nacheinander den Tabellen-Zweiten, Alba Berlin, den Dritten, Bayern München, und den Ersten, Telekom Baskets Bonn, aus dem Rennen. Eine beachtliche Leistung im Saison-Endspurt.Dennoch finde ich das ungerecht. Nach zusätzlichen 34 Euroleague-Spielen waren Alba und Bayern zuletzt die Kraft ausgegangen. Bonn hatte die Champions League gewonnen. Ulm dagegen ging mit „nur“ 20 Eurocup-Spielen relativ ausgeruht in die Playoffs. Und die Mannschaft befand sich zum Saisonende in Top-Form. Das brachte den Meistertitel. Nach dem Playoff-Prinzip ist das absolut verdient.
Aber natürlich hat ein normales Bundesliga-Spiel dadurch viel weniger Bedeutung. Die Wahrheit ist: Würden die Playoffs auch im Fußball eingeführt, verlöre die Bundesliga das ganze Jahr über an Spannung und Begeisterung. Was zählt dann zum Beispiel ein derzeit noch euphorisch gefeierter Sieg gegen die Bayern, wenn man weiß, daß es in den Playoffs von vorn losgeht?