© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 27/23 / 30. Juni 2023

Meldungen

Lebensschützer fordern mehr Familienpolitik 

CASTROP-RAUXEL. Die „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) haben die Bundesregierung aufgefordert, die steigenden Abtreibungszahlen nicht länger zu ignorieren. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im ersten Quartal des Jahres 27.600 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Das waren 6,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit setzte sich der seit dem ersten Quartal 2022 beobachtete Anstieg fort (1. Quartal 2022: plus 4,8 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2021). 2022 hat das Statistische Bundesamt insgesamt rund 104.000 Abtreibungen erfaßt, also fast zehn Prozent mehr als im Jahr davor. Die Bundesvorsitzende der CDL, Susanne Wenzel, erklärte dazu am Montag dieser Woche: „Angesichts derartiger Steigerung muß sich die Regierungskoalition die Frage gefallen lassen, wie sie ihrer Verpflichtung nachkommen will, ungeborene Kinder zu schützen, wenn sie nach der Abschaffung des Paragraphen 219a StGB nun auch noch die Streichung des Paragrafen 218 StGB plant.“ Eine verantwortungsvolle Regierung würde laut Wenzel vor allem die Gründe untersuchen, warum die Abtreibungszahlen steigen. Die CDL-Vorsitzende nennt als Ursachen „die wirtschaftliche Situation mit fortlaufend steigenden Lebenshaltungskosten, die auch von den Medien geschürte Klima-Panik, die in der Forderung gipfelt, zur Rettung des Klimas auf Kinder zu verzichten, sowie auch das bewußte Negieren von Familie in der breiten öffentlichen Diskussion.“ Diese Faktoren sorgten „sicher nicht für eine lebensbejahende und positive Einstellung von jungen Menschen“. Hier sei die Bundesregierung, namentlich die Familien- und Frauenministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), dringend zum Handeln aufgefordert. „Wir brauchen endlich eine Kampagne für Kinder und Familie statt der Förderung von Abtreibung“, so Wenzel. Hinter jedem gemeldeten Fall stehe die Tötung eines ungeborenen Kindes und die Verzweiflung einer Mutter. Das Tötungsangebot zu erleichtern könne für einen humanitären Staat keine Option sein. Die „Christdemokraten für das Leben“ fordern die Bundesregierung auf, Familien zu stärken und Frauen mehr zu unterstützen, „damit ein Leben mit Kindern eine Bereicherung ist und nicht zum finanziellen Risiko wird“. Unterdessen gibt es aus der CSU und von Lebensrechtlern heftige Kritik an der Forderung von Bündnis 90/Die Grünen in Bayern, Universitätskliniken zu Abtreibungen zu verpflichten und „sogenannte Gehsteigbelästigungen“ zu verbieten. Die Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CSU, Barbara Becker, erklärte dazu gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea: „Ausgerechnet diejenigen, die Demonstrationsrecht und zivilen Ungehorsam sonst immer so heilig sprechen, wollen das demokratische Recht einschränken, wenn es ihnen nicht in die ideologische Linie paßt.“ (idea/JF)

 https://cdl-online.net/





Sprachpranger

Next 30! – Ein Blick in die Zukunft

Videoaufruf von Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, die von den Bürgern wissen will, „welche Innovationen Sie sich in den nächsten 30 Jahren in Deutschland wünschen würden. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.“