„Die Lage ist dramatisch. Wir haben mehr als 20 Jahre nicht ausreichend in das Land investiert, die Infrastruktur bröselt. Das Schulsystem sinkt ebenfalls seit langem im Standard und wir haben fast drei Millionen junge Menschen ohne Berufsabschluß. Die Digitalisierung kennen hiesige Behörden nur aus dem Kino. Zugleich haben wir durch ‘die dümmste Energiepolitik der Welt’, wie es das Wall Street Journal so treffend schrieb, auch die höchsten Energiekosten der Industrieländer. Zeitgleich überbietet sich die Politik mit der Ankündigung weiterer Lasten, wie Vermögenssteuern oder -abgaben, höheren Einkommens- und Erbschaftssteuern. (...) Was getan werden sollte? Nun, zunächst müßten wir eine Politik haben, die das erkennt und bereit ist, es zu ändern. Doch die haben wir nicht.“
Daniel Stelter, Ökonom, bei den „Deutschen Wirtschaftsnachrichten“ am 21. Juni
„Die moralische Raserei, die die Politik im Westen antreibt, führt vorhersehbar zu dem, was der Wirtschaftswissenschaftler Philip Pilkington den ‘Kreislauf des Bedauerns’ nennt. Es passiert etwas, und unsere Eliten verlangen, daß wir ‘etwas tun’ – je größer der moralische Eifer, desto besser. Wir untergraben also Regeln, brechen Versprechen, beseitigen die wirtschaftlichen Grundlagen, von denen unser eigener Wohlstand abhängt, um unsere Feinde zu bestrafen. Sobald der Moment der ‘moralischen Klarheit’ vorbei ist, erkennen wir die Konsequenzen unseres Handelns und beginnen es zu bereuen.“
Malcom Kyeyune, schwedischer Autor, im US-Magazin „Compact“ am 23. Juni
„In Zukunft wird man sich nicht mal mehr die Mühe machen (müssen), die Leute abzulenken. Durch moderne Technologie und Einbettung in die Propaganda wird sich das Denken der meisten Menschen derart verändern, daß es ihnen schlicht egal sein wird, was in der Welt passiert. Man wird die meisten Menschen nicht von Fakten ablenken müssen, denn in ihren Gehirnen ist die Verbindung von ‘wahr’ und ‘ist so passiert’ gekappt. Ebenso gilt denen die Verbindung von ‘das ist so passiert’ und ‘ich sollte mein Handeln dem, was passiert, anpassen’ als vollständig tabu.“
Dushan Wegner, Essayist und Autor, auf seinem Blog „dushanwegner.com“ am 26. Juni
„Viele Spitzenpolitiker scheinen nicht mehr fähig zu sein, mit Sachargumenten auf Kritik an ihren politischen Ideen und Vorhaben zu reagieren, sondern selbstherrlich, besserwisserisch und stigmatisierend. Die Grünen, die angeblich die Demokratie retten wollen, machen es längst vor. Ihnen reicht mittlerweile schon legitimer Protest gegen ein Heizungsgesetz aus, um Menschen per se als ‘Verschwörungsideologen’ und ‘Rechtsextremisten’ zu diffamieren – unter fleißiger Mitwirkung nicht weniger Journalisten.“
Ben Krischke, Leiter des Ressorts Debatte, auf der Onlineseite des „Cicero“ am 26. Juni
„Der Marsch war wohl eine Reaktion darauf, daß Rußlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu alle Söldnertruppen – die Wagner-Gruppe ist ja nicht die einzige in Rußland – unter das Oberkommando des Militärs stellen wollte. (...) Prigoschin dachte sicher, daß sich Wladimir Putin auf seine Seite schlagen und mit der Armeeführung brechen würde – eine Fehleinschätzung. Putin ist nicht Hasardeur genug, um sich untrennbar mit einem Hasardeur wie Prigoschin einzulassen. Lieber hielt er am institutionellen Staatsapparat fest.“
Herfried Münkler, Historiker und Gewaltforscher, auf „Spiegel-Online“ am 27. Juni