© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 27/23 / 30. Juni 2023

Wirtschaftlicher Niedergang
Flüchten in die Scheinwelt
Kurt Zach

Weck pleite, Römertopf insolvent, Autozulieferer in Serie am Ende – beim Niedergang der deutschen Industrie geht es jetzt buchstäblich ans Eingemachte. Zum zweiten Mal in Folge ist der Ifo-Geschäftsklimaindex regelrecht eingebrochen und zeichnet ein Bild flächendeckender Depression. Deutschland ist das Schlußlicht unter den großen Volkswirtschaften, der „kranke Mann“, der als einziger noch nicht einmal wieder die Wirtschaftsleistung der Zeit vor den Corona-Zumutungen erreicht hat. 

Die Gründe liegen auf der Hand: Hochsteuersystem, bürokratische und planwirtschaftliche Exzesse, politisch gewollte Verteuerung und Verknappung von Energie, dazu konsumtive Massenmigration in die Sozialsysteme, welche das Pro-Kopf-Inlandsprodukt noch weiter nach unten drückt. Rezession, Deindustrialisierung, Unternehmensabwanderungen und eine alarmierende Häufung von Insolvenzmeldungen sind die erwartbaren Konsequenzen.

Die politisch Verantwortlichen flüchten vor dieser Realität in eine Scheinwelt aus Schönrednerei, Subventionsorgien und Sündenbocksuche, bei der abwechselnd Putin und der Gottseibeiuns AfD als Universalschuldige herhalten müssen. Sich an Planzahlen berauschen und den Seismographen schlagen, um das Erdbeben zu vertreiben: Das hat schon die „DDR“ nicht retten können. Die Ampel-Regierung steuert Deutschland gerade auf eine ähnlich abschüssige Bahn.