© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 27/23 / 30. Juni 2023

Lauterbachs Nationaler Hitzeplan
Freibier für alle, der letzte zahlt
Hans-Hermann Gockel

Er kann es nicht lassen. Erst Corona. Jetzt das Thema Hitze. Karl Lauterbach, der apokalyptische Reiter im Bundesgesundheitsministerium, schürt, was er am besten kann: Angst, Angst, Angst. Kaum ist es Sommer, macht er in Panik: „Ihr Leben ist in Gefahr!“ Ein Nationaler Hitzeschutzplan muß her. 

Was das für jeden einzelnen bedeutet, hatte Lauterbach bereits 2020 in einem Gastbeitrag für die Welt erklärt: „Wir benötigen Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels, die analog zu den Einschränkungen der persönlichen Freiheit in der Pandemie-Bekämpfung sind.“ Niemand soll sagen, er habe nicht gewußt, wie Lauterbach tickt. 2020 war der Panikmacher „nur“ Gesundheitsexperte der SPD. Heute, als Minister, hat er die Macht. Dazu kann er auf die Expertise von Wissenschaftlern verweisen. Daß viele direkt oder indirekt am Tropf seines Ministeriums hängen, geschenkt. Hauptsache, sie liefern paßgenaue Argumente. Der Bürger hat nichts zu sagen.

2003 erlebte Deutschland einen der heißesten Sommer der Geschichte. Zwei Wochen lang gab es Temperaturen von bis zu 40 Grad. „Kanzler, tu was!“, hieß damals die Schlagzeile der Bild mit der Forderung: „Hitzefrei für alle! Himbeereis auf Krankenschein! Freibier! Freibier! Freibier!“ Obwohl jeder unter der Hitze litt, blieb noch Raum für Humor und Gelassenheit. Den Untergangspropheten in Berlin ist dies nicht nur im Sommer ’23 völlig fremd.