© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 26/23 / 23. Juni 2023

Meldungen

Walter-Kempowski-Preis geht an Karen Duve 

HANNOVER. Der diesjährige Walter- Kempowski-Preis für biographische Literatur des Landes Niedersachsen geht an die Schriftstellerin Karen Duve (61). Sie komme den Menschen von einst in ihren biographischen Romanen„ ganz nahe“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Gerade in ihren beiden jüngsten Büchern „Fräulein Nettes kurzer Sommer“ (2018) über die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff und „Sisi“ (2022) über die österreichische Kaiserin Elisabeth zeige sie ihre Figuren „als Gefangene ihrer Zeit“, urteilte die den Preis vergebende Niedersächsische Literaturkommission. „Zwar entkommen sie nicht dem Korsett der jeweils geltenden Konventionen, behaupten aber doch im Konflikt mit ihnen ihre Würde.“ Der mit 20.000 Euro dotierte Preis soll der Autorin am 27. September in Hannover überreicht werden. (tha)

 www.mwk.niedersachsen.de





Salman Rushdie erhält Buchhandel-Friedenspreis 

FRANKFURT/MAIN. Der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie (76) erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er sei „einer der leidenschaftlichsten Verfechter der Freiheit des Denkens und der Sprache – und zwar nicht nur seiner eigenen, sondern auch der von Menschen, deren Ansichten er nicht teilt“, begründete die Jury am Montag dieser Woche ihre Entscheidung. Unter hohen persönlichen Risiken verteidige er damit eine wesentliche Voraussetzung des friedlichen Miteinanders. In seinen Romanen und Sachbüchern verbinde er „erzählerische Weitsicht mit stetiger literarischer Innovation, Humor und Weisheit. Dabei beschreibt er die Wucht, mit der Gewaltregime ganze Gesellschaften zerstören, aber auch die Unzerstörbarkeit des Widerstandsgeistes Einzelner“, so die Jury. Kurz vor Veröffentlichung seines jüngsten Romans „Victory City“ wurde Rushdie im August 2022 während einer Konferenz in New York  bei einem Mordanschlag schwer verletzt. Seit dem Messerattentat ist er auf einem Auge erblindet. Vor mehr als 30 Jahre hatte der damalige Revolutionsführer im Iran, Ayatollah Chomeini, eine Fatwa ausgesprochen und damit zur Ermordung des Autors der „Satanischen Verse“ aufgerufen. „Wir ehren Salman Rushdie für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, daß er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert“, erklärte der Stiftungsrat. Die Verleihung des mit 25.000 Euro dotierten Friedenspreises an Rushdie findet am 22. Oktober in der Frankfurter Paulskirche statt und wird live um 11 Uhr im ZDF übertragen. (tha)

 www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de





Sprachpranger

Lovehansa

Anläßlich des „Pride Month Juni 2022“ angebrachte Regenbogen-Sonderbeklebung des Kurzstrek-ken-Airbus A320neo mit dem Kennzeichen D-AINY, einem „Welcome-Panel“ am Eingang sowie Winglets in einem „farbenfrohen Look“, was nun dauerhaft erhalten bleibt und mit dem die „nicht-ausgrenzende Lufthansa-Identität“ repräsentiert werden soll