Das neue Album der Foo Fighters, „But Here We Are“, steht mit einem weißen Cover ganz im Zeichen des Neubeginnes. Die Band verarbeitet darauf den Tod ihres Schlagzeugers Taylor Hawkins, der im März 2022 überraschend in Kolumbien verstarb. Sein Ableben hinterließ Fragen, Trauer und Unsicherheit – und die sind auch auf der Platte zu hören: „It came in a flash, it came out nowhere. It happened so fast“, singt Frontmann Dave Grohl etwa im Opener „Rescued“. Der Hörer begleitet ihn auf dem Album durch eine emotionale Achterbahnfahrt. Dabei scheut sich der ehemalige Nirvana-Schlagzeuger nicht, sich von seiner verletzlichen Seite zu zeigen, wie etwa bei dem Akustikstück „Rest“. Grohl war es ebenso, der seinem Freund Hawkins die letzte Ehre erwies und höchstpersönlich die Drums einspielte. Doch trotz aller Trauer hat die Band nicht vergessen, immer auch ein wenig Hoffnung in den Texten zu plazieren: „Wakin’ up, had another dream of us. In the warm Virginia sun, there I will meet you“, schließt die Band das Album. Die Botschaft ist klar: Irgendwie geht es schon weiter.
Musikalisch haben sich die Amerikaner nicht verändert, statt Neuanfang gibt es hier sogar eine Rückbesinnung auf vergangene Tage. Die Schroffheit der 1990er Jahre ist zurückgekehrt – schnörkellos und bis auf den Zehnminüter „The Teacher“ in simpler Rockstruktur. Schwere Gitarren und wummernder Stadionrock sind daher noch immer das Aushängeschild der Foo Fighters. Tränen können schließlich nur mit krachenden Riffs wieder aufgewogen werden …
Foo Fighters But Here We Are RCA International (Sony Music) 2023