Deutschland abhängig von US-Technologiekonzernen
DÜSSELDORF. Der frühere Chef der „Wirtschaftsweisen“, Bert Rürup, rechnet nicht mit Massenarbeitslosigkeit durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung arbeite zwar in Deutschland ein Drittel aller Beschäftigten in einem Beruf mit hohem KI-„Substituierbarkeitspotential“, aber durch Innovationsschübe seien meist auch viele neue Berufe und Arbeitsplätze entstanden. „Zum größeren Problem für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft könnte werden, erneut in Abhängigkeit von US-amerikanischen oder chinesischen Technologiekonzernen zu geraten“, warnte der emertierte Wirtschaftsprofessor von der TU Darmstadt im Handelsblatt. Zwar stammten viele ChatGPT-Grundlagen vom deutschen KI-Pionier Jürgen Schmidhuber (TU München), doch in 1990er Jahren war Rechenzeit viel teurer als heute. Europa werde es dennoch auch künftig schwer haben: „Die Amerikaner haben die schnellsten Prozessoren und die besten Forschungseinrichtungen, die Chinesen verfügen über die größte Masse an Daten, haben die geringsten Skrupel bei der Auswertung und das höchste Tempo bei der Implementation von Neuerungen“, erklärte Rürup.(fis)
Klimawende: Mehrarbeit und jahrelange Stagflation
KÖLN. Der Ökonom Michael Hüther hat wegen der „Klimawende“ und der Überalterung Mehrarbeit verlangt. „Jetzt geht es um eine große neue Perspektive: Klimaneutralität per Termin 2045“, erklärte der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in den Salzburger Nachrichten. „Wir haben hohe Steuer- und Regulierungslast. Und wir müssen mit einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung umgehen. Das sind erhebliche Belastungen.“ Er sei zwar für mehr Zuwanderung, das löse jedoch nicht alle Probleme: Aber „würde in Deutschland zwei Stunden mehr pro Woche gearbeitet, könnten wir bis 2030 den demographischen Verlust im Arbeitsvolumen ausgleichen“, so Hüther. Die diskutierte Viertagewoche sei „kein überzeugendes Konzept“. Zudem müsse der CO2-Preis „stark steigen, um die Klimaziele zu erreichen“. Das bringe Inflation: „Nicht fünf oder sechs Prozent, aber eher drei als zwei Prozent, und das bei schwachem Wachstum. Vor uns liegt also ein Jahrfünft der Stagflation“, erläuterte der IW-Chef. (fis)
Zahl der Woche
Mit 65,1 Quadratmetern pro Kopf hatten Haus- und Wohnungseigentümerhaushalte 2022 mehr Wohnfläche zur Verfügung als der durchschnittliche Mieterhaushalt (48,5 Quadratmeter/m²). Bei Eigentümerhaushalten, in denen der Haupteinkommensbezieher über 64 Jahre alt war, lag die Fläche pro Kopf bei 78,1 m², in der Altersklasse 45 bis 64 waren es 61 m², und bei den 24- bis 44jährigen waren es 50,3 m². Die Mieterhaushalte hatten 58,3 m² (über 64 Jahre), 48,5 m² (45 bis 64) und 42,7 m² (24 bis 44). Die Fläche von Balkonen und Terrassen wurde dabei zu einem Viertel dazugerechnet. Quelle: Statistisches Bundesamt