Admiral-Graf-Spee-Adler wird nicht eingeschmolzen
MONTEVIDEO. Uruguays Präsident Luis Lacalle Pou hat seine Entscheidung rückgängig gemacht, den zwei Meter langen und 400 Kilo schweren Bronzeadler mit einem Hakenkreuz an der Basis des Panzerschiffes „Admiral Graf Spee“ in eine Friedenstaube zu verwandeln. „Es gibt eine überwältigende Mehrheit, die diese Entscheidung nicht teilt, und wenn man Frieden schaffen will, muß man zuerst Einigkeit schaffen. Dies ist eindeutig nicht gelungen“, erklärte der Präsident auf einer Pressekonferenz. Der rechtsgerichtete Politiker fügte hinzu, daß er die Idee nach wie vor für „gut“ halte, daß es aber Aufgabe eines Staatschefs sei, „zuzuhören und zu repräsentieren“. Deshalb habe er den Künstler und Bildhauer Pablo Atchugarry kontaktiert, um ihm mitzuteilen, daß das Projekt nicht durchgeführt werde. Die „Admiral Graf Spee“ wurde am 13. Dezember 1939 im Kampf gegen drei britische Kreuzer schwer beschädigt. Ihr Kapitän Hans Langsdorff beschloß, sich mit der Mannschaft in den Hafen von Montevideo zurückzuziehen. Dabei berief er sich auf die Neutralität Uruguays in diesem Krieg. Am nächsten Tag ließ Langsdorff das Schiff aus dem Hafen bringen und anschließend versenken. Der Bronzeadler war 2006 von einem privaten Bergungsunternehmen aus dem Río de la Plata geborgen worden. Im Jahr 2022 bestätigte der Oberste Gerichtshof Uruguays, daß der Adler Eigentum des Staates ist. (ctw)
Pakistan kämpft gegen Menschenhändler
ISLAMABAD. Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif hat am vergangenen Sonntag eine Untersuchung des Menschenhandels angekündigt, der zu dem tragischen Schiffbruch von Migranten in der Nähe von Griechenland mit mehreren pakistanischen Staatsangehörigen an Bord geführt hatte. Medienberichten zufolge befanden sich mehr als hundert Pakistaner sowie Dutzende Ägypter, Syrer und Palästinenser an Bord des Fischtrawlers, der am vergangenen Mittwoch vor der Halbinsel Peloponnes sank. In der Folge haben die pakistanischen Sicherheitsbehörden im pakistanisch verwalteten Kaschmir mehr als ein Dutzend mutmaßliche Menschenhändler, die Millionen von Rupien (Tausende von Dollar) verlangen, um Menschen ins Ausland zu bringen, festgenommen. Auch das ägyptische Außenministerium verurteilte aufs schärfste die fortgesetzten „illegalen Einwanderungsverbrechen durch organisierte Banden“. Dabei unterstrich Kairo, daß es in den vergangenen Jahren „abschreckende Gesetze“ eingeführt habe, um dem Verbrechen der illegalen Einwanderung und allen, die sich an deren Organisation oder Erleichterung beteiligen wollen, entgegenzutreten. Dazu kämen verschärfte Maßnahmen zur Grenzkontrolle, die die Ausreise illegaler Einwanderer über die ägyptische Küste verhindern sollen. Angaben der Zeitung Al-Araby Al-Jadeed zufolge fanden aber gerade in jüngster Zeit viele ägyptische Jugendliche ihren Weg an die libyschen Küsten, um heimlich nach Europa auszuwandern. Dies ermögliche eine enge Partnerschaft zwischen Maklern in einigen Dörfern, die für den Export von Einwanderern in den Gouvernements Beheira, Qalyubia, Kafr El-Sheikh und Fayoum bekannt seien, und Anführern bewaffneter Gruppen und libyscher Banden. Das Honorar für die Überfahrt betrage umgerechnet etwa 8.115 Dollar. (ctw)