Wenn die Gastrede einer Eisschnelläuferin in Polizeiuniform mehr Aufmerksamkeit erregt als die Debatten einer ganzen Wochenendveranstaltung, dann weiß man: Das Spitzenpersonal der CDU hat beim Grundsatzkonvent nichts formuliert, das man sich als Parteimitglied oder Wähler merken müßte. Am interessantesten ist eher, worüber nicht geredet wurde: die verfehlte Migrationspolitik, eingebrockt von der großen Vorsitzenden, die man endlich benennen müßte, aber auch den Klimairrsinn der Grünen, der das Land in den wirtschaftlichen Ruin und die Bürger in die Armut treibt.
Zweistellige Wählerpotentiale im konservativen Raum überläßt man aber lieber der AfD, um die zahlreichen schmusigen Koalitionen mit den Grünen auf Landesebene nicht zu gefährden. Dabei wären die Clankriege in NRW am selben Wochenende ebenfalls ein gutes Thema der inneren Sicherheit gewesen. Die Partei sitzt weiter im schwarz-grünen Dilemma. Einzig der JU-Vorsitzende Johannes Winkel wagte, die Fehler der Merkel-Ära zu benennen, während Hendrik Wüst zusammen mit Daniel Günther die schwarz-grüne Zukunft der Partei besang. Es fehlte nicht an Warnungen vor spalterischem Populismus und am Beschwören der Politik der „Mitte“. Eine Floskel, die das Wahlvolk der normalen bürgerlichen Mitte nur noch mit Brechreiz oder alternativen Wahlentscheidungen beantwortet.
Einem CDU-Parteivorsitzenden Merz, der angesichts dieser Lage nichts Besseres zu tun hat, als sich auf die eigene Bühne mit Ralf Fücks einen strammen grünen Sozialisten als Sparringspartner einzuladen, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Wieder eine Chance vertan.