Haseloff spricht sich gegen GEZ-Erhöhung aus
BERLIN. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat sich gegen eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags ausgesprochen. „Allein im Verbreitungsgebiet des MDR gibt es bereits 350.000 Nichtzahler, mit jeder ungerechtfertigten Gebührenerhöhung werden es sicher mehr“, sagte er der Bild am Sonntag. „Eine Beitragserhöhung ist der Bevölkerung nicht vermittelbar!“ Bei „rund 20 öffentlich-rechtlichen Fernseh- und 70 Hörfunkprogrammen sowie unzähligen Social-Media-Formaten“ bemängelte der Politiker „zu vieles vom Gleichen“ bei den Öffentlich-Rechtlichen und forderte ein „Gesamtpaket mit Reformschritten“. (gb)
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Studie kritisiert „Funk“-Netzwerk
FRANKFURT/MAIN. Die Otto-Brenner-Stiftung hat in einer Studie vor der subjektiven Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Jugendformats „Funk“ gewarnt. „Auch um dem öffentlich-rechtlichen Anspruch gerecht zu werden, müßten beispielsweise Subjektivität deutlicher gekennzeichnet und politische sowie wirtschaftliche Themen stärker betont werden“, bilanzierte der Medienwissenschaftler Janis Brinkmann von der Hochschule Mittweida in der vergangene Woche veröffentlichten Studie „Journalistische Grenzgänger – Wie die Reportage-Formate von ‘Funk’ Wirklichkeit konstruieren“. Unterhaltung, Emotionen und Geschichten stünden klar im Vordergrund der „Funk“-Berichterstattung. „Transparenz, Nutzwert und Reflexivität sind hingegen in der Mehrheit der Beiträge nicht ausgeprägt, auch Ansprüche an Relevanz und Vielfalt können in einem maßgeblichen Teil der Beiträge nicht eingelöst werden.“ (fw)
Journalisten-Verband weist Merz’ Gender-Kritik zurück
BERLIN. CDU-Kritik am Gendern in Nachrichtensendungen hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) scharf zurückgewiesen. Der Bundesvorsitzende Frank Überall behauptete, das sei „blanker Populismus auf Kosten Tausender Journalistinnen und Journalisten im Rundfunk“. CDU-Chef Friedrich Merz hatte getwittert, Gendern im Journalismus treibe der AfD Wählerstimmen zu. Überall hielt dagegen: „Das Gendern ist Ausdruck einer zutiefst demokratischen Grundhaltung, Menschen unabhängig von Geschlecht, Identität, Herkunft und Einstellungen gleich zu behandeln.“ Darin „ein Stimmenbeschaffungsprojekt für die Demokratiefeinde der AfD zu sehen, ist politisch wirr“, sagte er der Katholischen Nachrichtenagentur KNA. Merz bleibe zudem jegliche Fakten für seine steile These schuldig. (fh)
Aufgelesen
„Ein pflichtfinanziertes System ist angesichts eines immer vielfältigeren Medienangebots zunehmend unter Rechtfertigungsdruck.“
NRW-Medienminister Nathanael Liminski von der CDU im „FAZ“-Interview