Das zweimal jährlich erscheinende Periodikum Der Burschenschafter widmet sich in seiner aktuellen Ausgabe eingehend den Ursachen der Inflation, der Geschichte des Geldes und der Geldpolitik und zeigt geeignete Maßnahmen gegen die Geldentwertung auf. Der ehemalige Aufklärungsoffizier im Militärdienst der NVA und Experte für Außenpolitik und Weltwirtschaft Lutz Kleinwächter beschreibt die drohende Wirtschaftsrezession. Er analysiert diese als Folge einer multiplen Krise, in die Deutschland durch den Rußland-Ukraine-Krieg und die „Zeitenwende“ neokonservativer Restauration gestürzt wurde. Die Ampel-Regierung habe „zum Schaden Deutschlands wesentliche Ergebnisse jahrzehntelanger Wirtschaftspolitik, sozialer Stabilität, Dialogpolitik und Rüstungsbegrenzungen sowie Ansätze des ökologischen Gesellschaftsumbaus in Frage gestellt“ und das Land zurückgeworfen. Die Inflationsdynamik durchdringe alle Bereiche der Gesellschaft, ruiniere Teile des Mittelstands, werfe Probleme der Deindustrialisierung auf, schade der Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen auf den Exportmärkten, verschärfe die Arbeitsmarktsituation und die Verteilungsgerechtigkeit bei Löhnen und Einkommen.
Schlüsselprobleme seien die Energieversorgung und der globale Systemkampf. Kleinwächters Schlußfolgerungen: „Die EU und Deutschland müssen ihre Souveränität und Handlungsfähigkeit innerhalb des westlichen Bündnisses stärken.“ Vor allem müsse der Sanktionskrieg im Prozeß eines Waffenstillstands und Friedensverhandlungen in der Ukraine beendet und die Energiebeziehungen zu Rußland partiell revitalisiert werden.
Jeff Deist, Präsident des Mises-Instituts in Alabama, bezeichnet Inflation als „staatlich erzeugten Terror“. Sie korrumpiere uns auch moralisch, weil sie uns zwinge, den sofortigen Konsum gegenüber der Sparsamkeit vorzuziehen. Zudem könne es auch zu einer Hyperinflation kommen, daher brauchten die Bürger keine „Geldpolitik“, die nur eine „Scheinwirtschaft“ schaffe, sondern gesundes Geld. Der Volkswirt Christoph Sprich sieht den Mißbrauch der Macht über das Geld als Ursache der Inflation. Eine Währungsordnung habe nur eine Aufgabe: „der Volkswirtschaft eine stabile Währung zur Verfügung zu stellen.“ Als politisches Programm zur Beendigung der Inflation müsse die Politik für die Entlastung von Bürgern und Unternehmen sorgen durch Zugang zu preiswerter Energie, Förderung der Kernenergie, Steuersenkungen, Abschaffung der Bürokratie und Kostenbelastung insbesondere für mittelständische Unternehmen.
Weitere Beiträge berichten vom Burschentag und der Verbandstagung in Köln. Kolumnen, Rezensionen und Nachrufe beschließen das Heft.
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