Rußland und Ukraine vermelden Gewinne
Moskau. Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge zwischen Sonntag und Montag mehrere ukrainische Gegenangriffe abgewehrt. Das sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Igor Konaschenkow (Einiges Rußland), am vergangenen Montag der Nachrichtenagentur Tass. „Der Gegner startete am Morgen des 4. Juni eine großangelegte Offensive auf fünf Frontabschnitte im südlichen Donezk-Gebiet, indem er die 23. und 31. mechanisierte Brigade aus den strategischen Reserven der ukrainischen Streitkräfte mit Unterstützung anderer militärischer Einheiten und Teams zum Einsatz brachte“, sagte Konaschenkow. Ziel der ukrainischen Streitkräfte sei gewesen, empfindliche Frontabschnitte zu durchbrechen. „Der Feind hat seine Aufgaben nicht erfüllt und war nicht erfolgreich“, behauptete Konaschenkow. Die Ukraine habe bei dem versuchten Angriff mehr als 250 Soldaten, 16 Panzer sowie Dutzende weitere Fahrzeuge verloren. Kiew hat sich bisher zu der russischen Darstellung der Ereignisse nicht geäußert. Laut ukrainischen Angaben sei es am 4. Juni zu Gefechten in den Regionen Lyman und Bachmut gekommen, bei denen russische Truppen angegriffen hätten. Das sagte der Sprecher der östlichen Truppengruppierung der ukrainischen Streitkräfte, Serhii Tscherewatyi. Ihm zufolge habe das russische Militär in der Region Bachmut 352mal ukrainische Stellungen attackiert. Den ukrainischen Streitkräften sei es dennoch gelungen, 69 russische Soldaten zu töten, 119 zu verwunden und einen gefangenzunehmen. In den Regionen Lyman und Kupiansk hätten sich russische Truppen zurückgezogen. „Der Feind setzte 500mal Artillerie verschiedener Typen ein und führte zwei Luftangriffe durch“, sagte Tscherewatyi. Kiew sei es dennoch gelungen, 26 russische Soldaten zu töten und sechs weitere zu verwunden. Außerdem habe die ukrainische Armee drei feindliche Fahrzeuge, eine Panzerabwehrkanone, einen Schützenpanzer und einen Panzer zerstört. (st)
Italien setzt zwei deutsche „Rettungsschiffe“ fest
Ortona. Die italienische Küstenwache hat die beiden deutschen „Rettungssschiffe“ „Mare*Go“ und „Sea-Eye 4“ festgesetzt. Das teilte die italienische Küstenwache am vergangenen Freitag mit. Nach Angaben der Behörde haben die beiden Schiffsbesatzungen gegen ein Gesetz verstoßen, wonach im Anschluß an einen erfolgreichen „Rettungseinsatz“ sofort ein Hafen anzusteuern ist, anstatt weitere Bergungen vorzunehmen. Das Schiff „Sea-Eye 4“ der gleichnamigen Organisation brachte am Freitag vormittag 49 Personen in den Hafen von Ortona in der Region Abruzzien. „Mare*Go“ hatte eigenen Angaben zufolge 37 Migranten an Bord und lief in Lampedusa ein, obwohl die Küstenwache Italiens dem deutschen Schiff befohlen hatte, den Hafen von Trapani anzusteuern. Die selbsternannte Hilfsorganisation „Mare*Go“ begründete ihr Vorgehen auf Twitter damit, daß eine Versorgung der Migranten auf der längeren Fahrt nach Trapani nicht möglich gewesen wäre. „Deshalb haben wir beschlossen, Lampedusa anzusteuern.“ Italien verzeichnet aktuell einen starken Anstieg an Migration. Dem Innenministerium in Rom zufolge erreichten seit Jahresbeginn mehr als 50.000 Personen Italien über den Seeweg. Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum etwa 19.600. (st)