© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/23 / 09. Juni 2023

Meldungen

Nato-Generalsekretär würdigt Rolle der Türkei

ISTANBUL. Bei seinem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Türkei als einen wichtigen und hoch geschätzten Bündnispartner bezeichnet und die Beiträge der Türkei zur Nato-Friedensmission im Kosovo gelobt. Er dankte der Türkei auch für ihren Beitrag zur Ausbildung der irakischen Streitkräfte durch die Nato, für die Bereitstellung von Truppen für die multinationale Kampfgruppe in Ungarn und für ihre tatkräftige Unterstützung der Ukraine. Parallel dazu gratulierte der Norweger Erdoğan zu dessen Wiederwahl. Hinsichtlich der Bewerbung Schwedens um die Nato-Mitgliedschaft, die Ankara weiterhin blockiert, unterstrich Stoltenberg, daß Stockholm bedeutende, konkrete Schritte unternommen habe, um den Bedenken der Türkei entgegenzukommen, darunter die Änderung der schwedischen Verfassung, die Aufhebung des Waffenembargos und die Intensivierung der Zusammenarbeit bei der Terrorismusbekämpfung, auch gegen die PKK. Ferner wies er darauf hin, daß in den vergangenen Tagen wichtige neue Anti-Terror-Gesetze in Kraft getreten seien. Stoltenberg und Präsident Erdoğan kamen überein, daß der Ständige Gemeinsame Mechanismus zwischen der Türkei, Finnland und Schweden in der Woche ab dem 12. Juni erneut zusammentreten soll. Dabei betonte der Generalsekretär, daß er hoffe, den Nato-Beitritt Schwedens so bald wie möglich abschließen zu können. (ctw)





Kritik an vom Westen aufgezwungenen Normen

WINDHUK. Der Gründungspräsident Namibias Sam Nujoma hat auf dem Omagongo-Festival in der Region Omusati am vergangenen Wochenende die gleichgeschlechtliche Ehe verurteilt. „Ich möchte das namibische Volk und Afrika als Ganzes auffordern, wachsam zu sein gegenüber einigen fremden Normen und Werten, die uns aufgezwungen werden und im Widerspruch zu unseren eigenen afrikanischen kulturellen Normen und Traditionen stehen“, erklärte der 94jährige „Vater der namibischen Nation“ und unterstrich: „Ich schließe mich den acht traditionellen (Ovambo) Stammesbehörden im Norden an und verurteile die Saga der gleichgeschlechtlichen Ehen.“ Parallel dazu hatte die Christliche Koalition der Kirchen in Namibia (CCCN) eine landesweite Protestaktion veranstaltet und dem Innenministerium und Parlament eine Petition mit 25.000 Unterschriften übergeben, in der die Nationalversammlung aufgefordert wird, ein Gesetz zu verabschieden, das einem Urteil des Obersten Gerichtshofs widersprechen soll, das im Ausland geschlossene gleichgeschlechtliche Ehen zwischen Namibiern anerkennt. Unter dem Beifall der Demonstranten forderte die CCCN-Vorsitzende Shirley Magazi „ein Parlamentsgesetz, das die Praktiken der Homosexualität in Namibia ausdrücklich“ verbiete. Angaben der Namibian Sun zufolge hatte Magazi bereits im Vorfeld den Westen und dessen Entwicklungsorganisationen beschuldigt, Namibier mit finanziellen Mitteln als Lockmittel für „homosexuelle Agenden“ zu ködern. Magazi verurteilte jedoch auch diejenigen, die im Namen der Kirche Wut und Haß gegen die homosexuelle Gemeinschaft schüren, und betonte, daß im namibischen Haus die einzige Sorge darin bestehe, daß Rekrutierung stattfinde, „um Kinder zur Homosexualität zu verführen“. (ctw)