© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/23 / 09. Juni 2023

Meldungen

Weniger Extremisten in der Bundeswehr 

Berlin. Die Zahl der unter Extremismusverdacht geratenen Angehörigen in der Bundeswehr ist im vergangenen Jahr gesunken. Im Vergleich zu 2021 gingen die Fälle von 1.452 um rund ein Drittel auf 962 zurück, geht aus dem nun vorgelegten Lagebericht hervor. 241 Verdachtsfälle waren neu aufgenommen worden, deutlich weniger als 2021 (688). 163 Fälle hatten dem Bericht zufolge einen Bezug zum Rechtsextremismus, 32 Verdachtsfälle betrafen eine „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“. 19mal ging es um neue Fälle von Islamismusverdacht. Insgesamt wurden 46 Soldaten aufgrund extremistischer Verfehlungen entlassen. (vo)





Ein Drittel hält religiöse Vielfalt für gefährlich

GÜTERSLOH. Etwa ein Drittel aller in Deutschland lebenden Menschen nimmt die Pluralisierung religiöser Gruppen im Land als Bedrohung wahr. Jeweils ein weiteres Drittel sieht diese Entwicklung als positiv oder ambivalent, wie die von der Bertelsmann-Stiftung durchgeführte Untersuchung Religionsmonitor ermittelt hat. Am positivsten betrachten Buddhisten religiöse Heterogenität, am negativsten wird sie von Hindus eingeordnet. Insgesamt 61 Prozent aller Hindus sehen religiöse Vielfalt als Bedrohung. Menschen ohne Religionszugehörigkeit ordnen sie zu 38 Prozent negativ ein und stehen damit nach den Hindus an zweiter Stelle. Muslime geben am seltensten an, religiöse Heterogenität als Bedrohung wahrzunehmen. Die Sympathien zwischen den einzelnen Religionsgruppen hat dabei im Vergleich zu 2013 abgenommen. Damals stimmten 89 Prozent aller Befragten der Aussage zu, man solle allen Religionen gegenüber offen sein. Mittlerweile beträgt dieser Wert nur noch 80 Prozent. Von 72 auf 59 Prozent sank die Zustimmung zu der Aussage, „jede Religion“ habe „einen wahren Kern“. Die Studie zeigt auch, daß ein Zusammenhang zwischen Religiosität und allgemeinem gesellschaftlichen Vertrauen besteht. Menschen, die regelmäßig an Gottesdiensten teilnehmen, haben ein höheres Vertrauen in ihre Mitmenschen. Wer den Pluralismus von Glaubensgruppen als Bereicherung empfindet, zeigt ebenfalls ein höheres Maß an allgemeinem Vertrauen. Andersherum ist es bei Menschen, die diesen Pluralismus als eher negativ wahrnehmen. (lb) 





Russische Konsulate müssen schließen

Berlin. Die Bundesregierung hat angekündigt, vier russischen Generalkonsulaten in Deutschland die Lizenz zu entziehen. Ab Ende des Jahres darf Rußland nur noch die Botschaft in Berlin und eines von bisher fünf Generalkonsulaten betreiben, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes vergangene Woche mit. Dies sei eine Reaktion auf die vorherige Anweisung des Kreml, wonach Deutschland seine Gesamtpräsent auf 350 Vertreter beschränken müsse. In diesem Zusammenhang hat die Bundesregierung entschieden, die deutschen Generalkonsulate im früheren Königsberg, in Jekaterinburg und Nowosibirsk zu schließen. „Für die russische Präsenz in Deutschland gilt unsere Entscheidung reziprok, um eine Ausgewogenheit der beiderseitigen Präsenzen sowohl personell als auch strukturell sicherzustellen“, so der Sprecher des Auswärtigen Amts. Die russische Regierung sei einen Schritt der Eskalation gegangen, betonte er. (vo)