War das ein Wochenende! Herzlichen Glückwunsch an unsere Eishockey-Nationalmannschaft, die sensationell Vizeweltmeister wurde! Verzweifelt habe ich nach einem Livestream gesucht, weil das Staatsfernsehen nicht einmal das Endspiel übertrug. Freunde wichen auf schwedisches TV aus. Sport1 übertrug kostenfrei, aber mit ständigen Werbeunterbrechungen während des Spiels. So blieb der größte Triumph seit 93 Jahren etwas für Internetfreaks. Rote Karte für ARD und ZDF.
Beim Fußball ereigneten sich so viele Dramen, wie ich sie noch nie an einem Wochenende erlebt habe. Noch krasser als beim Kampf um die Meisterschaft zwischen Bayern und Dortmund ging es bei den Entscheidungen um den Aufstieg in die 2. und die 1. Liga zu. Osnabrück lag in der 3. Liga bis zur 94. Minute gegen Dortmund II zurück, brauchte einen Sieg, um aufzusteigen. Keiner glaubte mehr dran. In Wiesbaden jubelten Spieler und Fans über den Aufstieg. Doch dann geschah das Unfaßbare. Die Osnabrücker siegten doch noch. Nun gab es dort Riesenjubel, und Wehen Wiesbaden trauert, muß in die Relegation.
Extremes Freud und Leid lagen auch bei Heidenheim und dem HSV zusammen. In Sandhausen stürmten die Hamburger Anhänger bereits den Platz, der Stadionsprecher gratulierte den Gästen zum Aufstieg nach fünf Jahren. Doch dann glich Heidenheim in Regensburg in der dritten Minute der Nachspielzeit durch einen fragwürdigen Elfmeter aus und schoß in der 99. Minute (!) das Siegtor. Der einst unabsteigbare HSV scheint unaufsteigbar geworden zu sein. Ob er es in der Relegation gegen Stuttgart endlich schafft? Ich glaube nicht. Irgendwie scheint sich alles gegen den Klub verschworen zu haben.