Uno stellt sich hinter Ziele der „Letzten Generation“
NEW YORK. Nur einen Tag nach der Razzia gegen die „Letzte Generation“ in sieben Bundesländern hat sich die Uno hinter die „Klima-Kleber“ gestellt. Natürlich müßten Regierungen Gesetz und Sicherheit wahren, aber „die Menschen haben auch das Grundrecht, friedlich zu demonstrieren und sich Gehör zu verschaffen“, erklärte Stéphane Dujarric de la Rivière, Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, in New York. Ein Großteil „der Fortschritte, die wir in bezug auf das Bewußtsein für den Klimawandel und die positive Bewegung in bezug auf den Klimawandel gesehen haben, ist auf die Tatsache zurückzuführen ist, daß die Menschen überall auf der Welt friedlich demonstriert haben“, so der in Paris geborene und an der Washingtoner Walsh School of Foreign Service ausgebildete UN-Beamte. Die Frage, „ob das Ankleben der Hände auf der Straße eine akzeptable Maßnahme sei, oder ob das zu weit gehe“, wollte Dujarric nicht beantworten. Im Oktober 2022 hatte Guterres, von 1995 bis 2002 sozialistischer Premier von Portugal, die Maßnahmen gegen die Erderwärmung als einen „Kampf um Leben und Tod für unsere Sicherheit heute und unser Überleben morgen“ bezeichnet. (fis)
LNG-Terminal Brunsbüttel nervt weiter die Anwohner
BRUNSBÜTTEL. Am 15. Februar erreichte die erste Ladung Flüssigerdgas (LNG) aus Abu Dhabi das Regasifizierungsschiff „Höegh Gannet“ (FSRU) in Brunsbüttel bei Hamburg. Doch die vom Betreiber RWE versprochene Lärmminderung bei der LNG-Entladung ist für die Anwohner nicht ausreichend. Bei Ostwind sei der Geräuschpegel besonders hoch, erklärte Axel Wendt (CDU) von der Initiative Brunsbüttel-Süd im NDR. Am Abend des 29. März waren vom Landesumweltamt Immissionswerte von 52 und 49 Dezibel gemessen worden – erlaubt sind nachts 45 Dezibel. Der Kieler Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) hatte daraufhin erklärte, aus Gründen der Verhältnismäßigkeit müsse RWE die Möglichkeit haben, die Lärmursachen abzustellen. Mit Beginn „des konstanten Einspeisebetriebes“ sei es schon „deutlich leiser geworden“, behauptete Goldschmidts Staatssekretär Joschka Knuth vorige Woche. Wegen anhaltender Klagen werde es aber neue Lärmmessungen geben. (ck)
Für die „Bauwende“ die Sanierungsquote erhöhen
FREIBURG. Klemens Haselsteiner, Chef der Strabag SE, will die energetische Sanierungsquote im Bestand erhöhen. Die liege aktuell nur bei einem Prozent von 42,5 Millionen Wohnungen in Deutschland. So sei die ökologische „Bauwende“ nicht zu schaffen. Sein Baukonzern kooperiere mit dem Freiburger Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme, um neue Photovoltaik-Fassadenelemente zu erproben, und forsche mit der Uni Stuttgart an einer Lebenszeitanalyse für Gebäudesysteme. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz und cloudbasierter Gebäudeleittechnik lasse sich der Immobilien-Lebenszyklus nachhaltig verbessern. Im Bausektor gebe es Optimierungspotentiale bei der Berechnung von Materialbedarf und Emissionen (Fraunhofer Magazin, 2/23). (li)
Erkenntnis
„Die grüne Chemie konzentriert sich auf die Entwicklung von Produkten und Prozessen, die die Erzeugung und Verwendung von toxischen Stoffen minimiert oder sogar vermeidet. Eins gilt jedoch auch für ihre Produkte: Wenn sie nicht besser funktionieren und weniger kosten, wird sie niemand kaufen. Wir haben über zwei Jahrhunderte gebraucht, um alle Produkte zu entwickeln, die wir heute kennen. Deshalb werden wir kaum über Nacht für alles eine nachhaltige Alternative finden.“
John C. Warner, Mitgründer und Chef des Warner-Babcock Institute for Green Chemistry in Lowell (Massachusetts)