© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 23/23 / 02. Juni 2023

Meldungen

Asylbewerber reisen mit Schengen-Visum ein

BERLIN. Im vergangenen Jahr sind 25.237 Asylbewerber mit einem sogenannten Schengen-Visum nach Deutschland eingereist, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervorgeht, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt. Mit etwa 32 Prozent stellen Syrer die größte Einzelgruppe bei der Herkunft. Neun Prozent kamen aus Afghanistan, etwa acht Prozent aus dem Iran und etwas mehr als sieben Prozent aus der Türkei. Fast 60 Prozent dieser für den gesamten Schengen-Raum geltenden Einreiseerlaubnisse wurden vom deutschen Auswärtigen Amt oder den deutschen Botschaften im Ausland ausgestellt. In 114 Fällen stellte die Bundespolizei Personen mit einem gefälschten Visum fest. Ebenso ist unklar, wie viele Visa möglicherweise mit falschen Angaben erschlichen wurden. Dazu lägen keine Erkenntnisse vor, heißt es in der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesinnenministerium, Mahmut Özdemir (SPD). (ho/lb)





Starker Anstieg bei Gruppenvergewaltigungen

BERLIN. Die Zahl der sogenannten Gruppenvergewaltigungen ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand gestiegen. Insgesamt 789 solcher Taten erfaßten die deutschen Behörden 2022, wie aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Stephan Brandner hervorgeht, die der jungen freiheit vorliegt. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um rund 16 Prozent gestiegen. 2021 hatte die Polizei 766 solcher Delikte verzeichnet. Das deutsche Strafrecht kennt den Begriff „Gruppenvergewaltigung“ eigentlich nicht. Die Behörden fassen darunter mittlerweile Vergewaltigungen mit mehr als einem Tatverdächtigen und (überfallartige) Vergewaltigungen durch Gruppen zusammen. Insgesamt 943 Tatverdächtige ermittelte die Polizei im vergangenen Jahr. Das ist eine leichte Abnahme gegenüber 2021, aber eine Zunahme im Vergleich zu allen anderen Jahren seit 2010. Obwohl Ausländer im vergangenen Jahr nur rund 14 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung ausmachten, beträgt ihr Anteil unter den Tatverdächtigen bei Gruppenvergewaltigungen rund 50 Prozent. Hauptherkunftsländer der mutmaßlichen Täter mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit waren 2022 wie in fast jedem Jahr seit 2015 Syrien und Afghanistan. Die Zahl der Opfer ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr derweil gestiegen. Waren es 2021 noch 692 Geschädigte, lag der Wert nun bei 806. In Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland und Thüringen gab es dabei am wenigsten Opfer von Gruppenvergewaltigungen. Am häufigsten richteten sich die brutalen sexuellen Übergriffe gegen deutsche Frauen. Ihr Anteil unter allen weiblichen Opfern betrug 74 Prozent. Besonders sauer stößt auch ein Detail unter den aufgeklärten Fällen auf: Mehr als 64 Prozent der Täter bei Gruppenvergewaltigungen sind schon zuvor polizeilich in Erscheinung getreten. (zit)

 Kommentar Seite 2