© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/23 / 26. Mai 2023

Muslimische männliche Migranten seien LGBTIQ*-Versteher
Unterstellungen von rechts
(ob)

Streng angelehnt an eigenwillige Deutungen der Wiener „Rechtsextremismus-Expertin“ Natascha Strobl erklärt die auf „Gewalt im Geschlechterverhältnis“ spezialisierte Sozialwissenschaftlerin Hannah Wachter (TH Nürnberg) Ungarns Geschichte ab 2010, als Viktor Orbáns Fidesz erneut Regierungspartei wurde. In den Parlamentswahlen 2022 abermals bestätigt, habe Orbáns „radikalisierter Konservatismus“ (Strobl) Ungarn zum „Bollwerk gegen liberale Demokratien“ ausbauen können. Der von ihm praktizierte Übergang aus dem konservativen Bürgertum heraus zum „offenen Rechtsextremismus“, analog zu Donald Trump in den USA oder Sebastian Kurz in Österreich, sei nur dank gesetzlich eingeschränkter Pressefreiheit erfolgreich als „Kulturkampf von rechts“ inszeniert worden, die auf der „manichäischen Konstruktion von Differenzen“ zwischen der „heteronormativen ungarischen Bevölkerungsmehrheit und ausgegrenzten Geflüchteten und queeren Menschen“ beruhe (Femina Politica, 2/2022). Wobei dieses gegen die „versämtlichten Anderen“ und eine „trans*inklusivere Gesellschaft“ zielende „rassistische Othering“ laut Wachter vor der „Unterstellung“ nicht zurückschrecke, „muslimische, nicht-westliche, männliche Migranten“ wären nicht imstande, „Frauen und LGBTIQ*-Rechte zu respektieren“. 


 www.femina-politica.de