© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/23 / 26. Mai 2023

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Italiens Kulturminister verteidigt Alain de Benoist 

TURIN. Italiens Kulturminister Gennaro Sangiuliano (Fratelli d’Italia) hat sich nach Protesten auf der Turiner Buchmesse schützend vor den französischen Philosophen Alain de Benoist gestellt. „Ich teile mit ihm die Verteidigung des Wertes der Identität der Geschichte eines jeden Volkes, die Anprangerung einer gewissen Dekadenz des Westens und die Bejahung des Pluralismus der Ideen“, sagte der Politiker vergangenen Sonntag laut der italienischen Tageszeitung Il Giornale bei einer Podiumsdiskussion mit de Benoist. Mit seinen Äußerungen bezog sich Sangiuliano auch auf Tumulte im Vorfeld des Auftritts des Philosophen, der in Turin sein Buch „Das Verschwinden der Identität“ vorstellen wollte. Dabei lobte er das zuvor von Benoist gezeichnete Bild von „Polizeijournalisten, die einem ihre Ansichten aufzwingen wollen und bereit sind, einen vor Gericht zu stellen, sobald man versucht, eine etwas andere Idee zu äußern“. Benoist wird für seine Publikationen vor allem von der politischen Linken angefeindet. „Die Rechte wird uns nicht retten, und die Linke wird uns nicht retten. Es wird die Stärke der Identität sein, die den Westen retten wird“, betonte der Philosoph nach seinem Auftritt auf der Messe im Gespräch mit Il Giornale. Heute bestehe der Gegensatz nicht mehr zwischen links und rechts, sondern zwischen oben und unten: „Oben die Wirtschaftseliten, unten die kleinen Leute.“ In Frankreich sprächen Macron und Le Pen schon schon seit geraumer Zeit nicht mehr die rechte oder linke Wählerschaft an, sondern die obere Mittelschicht. „Wir müssen die Identitäten verteidigen“, mahnte Benoist. Sie unterschieden sich in bezug auf Sprache, Kultur, Geschlecht und Religion voneinander und harmonierten oftmals nicht miteinander. „Aber das sollte uns nicht ängstigen“, unterstrich er. Francesco Giubilei, der auch für die JUNGE FREIHEIT schreibt, zeigte sich über die Störungsversuche während der Podiumsdiskussion mit Benoist empört. „Kultur ist per definitionem Freiheit und Konfrontation. Einen Denker wie Alain de Benoist zensieren zu wollen bedeutet, das Konzept der Kultur selbst zu leugnen“, monierte der Journalist und Verleger via Twitter. Er habe den Störern vom Podium aus zugerufen, daß sie die „wahren antidemokratischen Faschisten“ im Saal seien. Benoists Buch „Das Verschwinden der Identität“ erscheint im Verlagshaus des 31jährigen Giubilei. Auch Italiens Familienministerin Eugenia Roccella (Fratelli d’Italia) ist auf der Buchmesse zum Ziel von Protesten geworden. Nach zahlreichen Zwischenrufen mußte die Politikerin eine Buchvorstellung abbrechen. Die Störer riefen Parolen wie „Werft Roccella von der Buchmesse!“ Premierministerin Giorgia Meloni (Fratelli d’Italia) kritisierte die Aktionen kurz darauf scharf. „Was geschehen ist, ist inakzeptabel und entzieht sich jeder demokratischen Logik“, bekräftigte sie laut der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera. (fw)





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