© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/23 / 26. Mai 2023

Meldungen

„Brauner Dreck“: Dozentin der Polizei wird gekündigt 

Düsseldorf. Eine Dozentin für „Interkulturelle Kompetenz“ soll keine Kommissaranwärter mehr an der nordrhein-westfälischen Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung ausbilden. Ein entsprechender Lehrauftrag sei ausgelaufen, eine im kommenden Semester geplante Beauftragung sei gestoppt worden, teilte ein Sprecher des Düsseldorfer Innenminsteriums mit. Hintergrund des Vorgehens waren Äußerungen der Lehrbeauftragten Bahar Aslan auf Twitter. Dort hatte sie am vergangenen Samstag geschrieben: „Ich bekomme mittlerweile Herzrasen, wenn ich oder meine Freund*innen in eine Polizeikontrolle geraten, weil der ganze braune Dreck innerhalb der Sicherheitsbehörden uns Angst macht.“ Der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christos Katzidis, nannte die Äußerung „unerträglich und untragbar“. Die nordrhein-westfälische Gewerkschaft der Polizei hatte sowohl straf- als auch arbeitsrechtliche Konsequenzen gefordert. Die Hochschule teilte mit, wegen ihrer Äußerungen sei Aslan ungeeignet, eine „vorurteilsfreie, respektive und fundierte Sichtweise im Hinblick auf Demokratie, Toleranz und Neutralität zu vermitteln“. (vo)

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Kirchen: Seelsorge ist viel wichtiger als Klimaschutz 

BERLIN. Rund die Hälfte der Deutschen findet, daß sich die christlichen Kirchen auf Seelsorge besinnen sollten, anstatt radikalisierte Klima-Gruppen zu unterstützen. Das ergab eine Online-Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag des Radiosenders „Kontrafunk“. Jeder zweite Befragte (50 Prozent) hält die Solidaritätserklärung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit der radikalisierten Klimagruppe „Letzte Generation“ für „(eher) falsch“, einer von sechs (17 Prozent) für „(eher) richtig“. Unter den Mitgliedern der Evangelischen Landeskirchen in Deutschland ist die Zustimmung mit 15 Prozent noch zwei Prozentpunkte geringer als in der Gesamtbevölkerung, während 57 Prozent der evangelischen Christen das für „(eher) falsch“ halten. Von den politischen Parteien lehnen mit 67 Prozent am stärksten AfD-Wähler die kirchliche Solidaritätsbekundung mit der „Letzten Generation“ ab, gefolgt von Unions-Wählern mit 61 Prozent. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der befragten Deutschen stimmt zu, daß sich die christlichen Kirchen in Deutschland stärker als bisher auf ihre geistliche Tätigkeit wie etwa Seelsorge konzentrieren sollten. Unter den Mitgliedern der katholischen Kirche und evangelischen Landeskirchen ist die Zustimmung mit jeweils 67 Prozent besonders groß. Nur einer von zehn Befragten (10 Prozent) ist vom Gegenteil überzeugt, die übrigen wollten sich nicht äußern oder hatten keine Meinung. Den Aufruf der EKD während der Corona-Zeit, sich gegen das Virus impfen zu lassen, findet etwas mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) richtig. Jeder Fünfte (19 Prozent) ist vom Gegenteil überzeugt, 21 Prozent ist es egal. Laut der Umfrage erwägen zudem 15 Prozent der Mitglieder in Deutschland, „sicher“ aus der Kirche auszutreten, weitere 21 Prozent würden dies „vielleicht“ tun. Christen, die in der Kirche bleiben wollen, geben als häufigsten Grund die Tradition (32 Prozent) an, gefolgt von persönlicher Überzeugung (27 Prozent). Am häufigsten bleiben Freikirchler (36 Prozent) aufgrund ihres persönlichen Glaubens in der Gemeinde. (ca)