© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/23 / 26. Mai 2023

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Grundschulen: Entsetzen über Leseschwächen

Berlin. Besorgt haben sich Bildungspolitiker angesichts des schlechten Abschneidens der Schüler hierzulande bei der „Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung“ (Iglu) gezeigt. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) nannte es „alarmierend“, daß ein Viertel der deutschen Grundschüler weitreichende Leseschwächen aufweise. Lesefähigkeiten gehörten zu den wichtigsten Grundkompetenzen und zum Fundament für Bildungserfolg, sagte sie. Eine Trendwende sei dringend nötig. Seit 2001 haben sich die Leseleistungen der Viertkläßler kontinuierlich verschlechtert. 25 Prozent erreichen nicht das Mindestniveau, das für die Anforderungen im weiteren Verlauf der Schulzeit nötig wäre. Nach Ansicht von Experten hängt die erneute Verschlechterung teilweise mit den Schulschließungen während der Corona-Maßnahmen zusammen. Doch auch der Zuwachs an Schülern mit Migrationshintergrund spiele eine Rolle. So weisen Kinder, deren Eltern beide im Ausland geboren wurden, statistisch eine geringere Lesekompetenz auf als Schüler, bei denen beide Elternteile aus Deutschland stammen. Die Leistungsunterschiede können durchschnittlich ein ganzes Schuljahr ausmachen. In einigen urbanen Ballungsräumen wie etwa Bremen, spricht man in rund 53 Prozent aller Elternhäuser von Drittkläßlern nur manchmal, in 2,7 Prozent sogar nie deutsch. (lb) 

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Amtliches Endergebnis der Bremen-Wahl steht fest 

Bremen. Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis für die Bürgerschaftswahl ist die SPD stärkste politische Kraft im kleinsten deutschen Bundesland geworden (siehe Grafik). Die konservativen Bürger in Wut (BiW) erreichten 9,4 Prozent, ein historischer Zuwachs von sieben Prozentpunkten. In Hochrechnungen war der Wählervereinigung noch ein zweistelliges Ergebnis vorausgesagt worden. Die FDP hat mit 5,1 Prozent die Fünfprozenthürde knapp überwunden. Die Christdemokraten landeten mit 26,2 Prozent der Stimmen auf Platz zwei. Drittstärkste Kraft wurden trotz deutlicher Verluste die Grünen mit 11,9 Prozent, gefolgt von den derzeit mitregierenden Linken (10,9 Prozent). Am Montag nach der Wahl basierten die Zahlen bis zum Redaktionsschluß der JUNGEN FREIHEIT (JF 21/23) noch ausschließlich auf Hochrechnungen. Unterdessen haben die Bürger in Wut bekanntgegeben, ihren Kandidaten Sven Lichtenfeld nicht in die Fraktion aufzunehmen. Begründet wird das mit dem Vorwurf, das ehemalige Mitglied der SPD und danach der AfD habe im aktuellen Wahlkampf Unterstützung von Anhängern der Identitären Bewegung erhalten. Diese Kontakte, mit denen er laut BiW-Chef Jan Timke „eine ihm bekannte rote Linie überschritt“, habe Lichtenfeld gegenüber der Partei eingeräumt. (vo)