Schon Albert Schweitzer wußte: „Verzeihen ist die schwerste Liebe.“ Je schlimmer ein Vergehen an uns, desto schwerer fällt es uns zu vergeben.
Tierfilmer Andreas Kieling ist dafür eine schillernde Ausnahme. Seit Jahrzehnten zieht er mit der Kamera bewaffnet durch Wälder, Steppen und Gebirge. Von Deutschland über Alaska bis nach Südafrika dokumentiert er das Krauchen, Streunen und Schwirren des Tierreichs, immer hautnah am Geschehen.
Der Thüringer geht seit seiner Jugend dahin, wo es weh tut. Nach eigenen Angaben floh er als 16jähriger über die damalige Tschechoslowakei und Österreich nach Westdeutschland und wurde dabei von einem DDR-Grenzer angeschossen. Seine Naturdokumentationsfilme wurden mehrfach ausgezeichnet, 2015 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Am vergangenen Sonntag schockte er seine Facebook-Fans mit einem Foto von seinem blutüberströmten Kopf und einer ramponierten Hand. In einem weiteren Beitrag schrieb er: „Bären-Angriff vor einer Woche bei Dreharbeiten über seltene Wasservögel in den Hochkarpaten!“ Nicht ohne seinen Peiniger in Schutz zu nehmen: „Den Bären trifft keine Schuld. Es gibt zig Möglichkeiten, warum das passiert ist“, betonte er in einem weiteren Video zu dem Vorfall.
Großer Mut und ein ebensogroßes Herz, aus diesen Stoffen sind Helden gemacht. Bärenstark!