Hessen und Rheinland-Pfalz sind zu 42 Prozent bewaldet. In Schleswig-Holstein sind es nur elf Prozent der Landfläche. Kann sich deswegen Robert Habeck nicht vorstellen, daß man mit Holz prima heizen kann? Nein. Umweltministerin Steffi Lemke als Agraringenieurin weiß, daß bei der Verbrennung genausoviel CO2 entsteht, wie die Bäume während ihrer Lebzeit „eingeatmet“ haben. Deshalb wurde der Einbau von Holzheizungen subventioniert – trotz Feinstaubemissionen. Unter der Ampel heißt es nun „Kommando zurück!“: Holz sollte für Möbel und zum Bauen verwendet werden. Da würde der Kohlenstoff „für Jahrzehnte gebunden und nicht sofort freigesetzt wie bei seiner unmittelbaren Verbrennung“, mahnt das Umweltbundesamt. Die Finanzmittel aus der Holzheizungsförderung sollten „in die energetische Gebäudesanierung und Wärmepumpen umgelenkt werden, um schneller aus Gas und Öl auszusteigen“.
Ein Ampel-Frontalangriff gegen die Holzenergie und damit gegen den ländlichen Raum in Bayern.
Und darum sind im umstrittenen Gebäudeenergiegesetz (GEG) Pellet-, Scheitholz- und Hackschnitzelheizungen keine „erneuerbaren Energiequellen“ mehr – die Wärmepumpe soll wie das E-Auto ohne Rücksicht auf Verluste in den Markt gedrückt werden. Das kommt in Bayern, wo zehn Prozent der Haushalte mit Holz heizen, nicht gut an. Der Freistaat hat die größte deutsche Forstfläche. Das GEG sei „ein Frontalangriff gegen die Holzenergie und damit gegen den ländlichen Raum“, empört sich der Bayerische Waldbesitzerverband, die Interessenvertretung der 500.000 dortigen Waldbesitzerfamilien. „In Zukunft entsteht das CO2 im Wald durch natürliche Verrottung“, so Verbandschef Josef Ziegler. Daher sei nun „Zeit für Protest!“ Eine Kontaktliste der bayerischen Bundestagsabgeordneten der Ampelfraktionen findet sich auf der Internetseite des Waldbesitzerverbands.