Atomkraft. Beginnend mit den Protesten der Anti-AKW-Bewegung in den siebziger Jahren, steht heute eine ganze Generation von Politikern und Journalisten fast geschlossen der Kernkraft von Grund auf ablehnend gegenüber. Dies führte fast unweigerlich zur Abschaltung der letzten deutschen Kraftwerke. Der Schweizer Martin Schlumpf zeigt auch durch Verwendung von Statistiken einschlägiger Klimawissenschaftler, daß die Atomenergie deutlich sicherer und sauberer ist als allgemein angenommen. Früher selber Atomkraft-Gegner, gab dem heute pensionierten Schweizer Musikprofessor die Hysterie rund um Fukushima Anlaß, das gängige Narrativ zu hinterfragen. Bei genauer Betrachtung wird klar: Im öffentlichen Diskurs dominieren „stereotype Vorurteile statt Fakten zur Kernenergie.“ Im Zuge einer Studienreise nach Tschernobyl stellt Co-Autor Walter Rüegg fest, daß „die Strahlung dort fast überall weniger hoch ist als in den Alpen oder in Rom“. Die Lektüre liefert Kritikern der Energiewende Argumentationshilfe und steht für einen Sinneswandel von „Atomkraft? Nein danke“ zu „Atomkraft? Ja bitte!“ (jw)
Martin Schlumpf: Atomkraft – Das Tabu. Brauchen wir Kernkraftwerke? Edition Königsstuhl, St. Gallenkappel 2023, gebunden, 170 Seiten, Abbildungen, 24 Euro
Geistliches Leben. Pfarrer Winfried Pietrek geht es bei seinem Büchlein nicht um die Pflege von Selbsterinnerungen. Vielmehr möchte er sich bei seinen Freunden und Unterstützern, die ihn als Priester und Journalist jahrzehntelang begleitet haben, für ihre Treue bedanken. Gewidmet hat er es seiner Mitarbeiterin Sr. Maria Anja Henkel, die dem 90jährigen zuverlässig und selbstlos zur Seite steht. Beginnend mit seiner Geburt in Breslau und der Vertreibung aus seiner geliebten Heimat Schlesien, der Priesterweihe im Jahr 1958 und seinen Begegnungen mit dem legendären „Speckpater“ Werenfried von Straaten und Pater Leppich, seinen weltweiten Hilfsaktionen oder als Journalist während des Bürgerkriegs im Libanon, bis zu einer Gefängnisstrafe, weil er die Abtreibungs-„Klinik“ des Dr. Zwick als „Tötungsanstalt“ bezeichnete, erleben wir den Priester als nimmermüden Diener Gottes. Die Freundschaft mit dem Publizisten Joachim Siegerist und der Politikerin Adelgunde Mertensacker, aber auch der Kampf gegen das gotteslästerliche Theaterstück „Corpus Christi“, der unermüdliche Einsatz für den Lebensschutz, die journalistische Tätigkeit und sein Buch- und Schriftenapostolat prägen Winfried Pietreks Wirken im Dienst der christlichen Wahrheit. Überflüssig zu betonen, daß er nach dem Vaticanum II zur Missa Tridentina zurückkehrte. (W.O.)
Winfried Pietrek: Memoiren. Pfarrer Winfried Pietrek sagt danke. Christliche Mitte 2023. Ahlkener Str. 1, 59329 Wadersloh, broschiert, 96 Seiten, 10 Euro