Buddha-Statue: Sensation aus dem antiken Ägypten
KAIRO. Berenike, das heutige Medinet al-Haras an der ägyptischen Küste des Roten Meeres, war in der Antike eine wichtige Hafenstadt. Diese wurde um 275 v. Chr. von Pharao Ptolemaios II. Philadelphos gegründet und gehörte dann ab 30 v. Chr. zur römischen Provinz Aegyptus. In den Ruinen von Berenike entdeckten Ausgräber jetzt im Rahmen des Berenike-Projektes, das unter der Leitung von Steven Sidebotham, Rodney Ast und Olaf Kaper von den Universitäten von Delaware, Heidelberg und Leiden steht, eine 71 Zentimeter hohe Buddha-Statue aus der Zeit zwischen 90 und 140 n. Chr. Darüber hinaus stießen sie auch auf eine Inschrift in der altindischen Sprache Sanskrit – vermutlich eingemeißelt um 244 bis 249 zur Regierungszeit des römischen Kaisers Philippus Arabs (Pressemitteilung des ägyptischen Ministeriums für Tourismus und Altertümer vom 26. April 2023). Nach Ansicht von Experten wie Richard Salomon von der University of Washington in Seattle deuten die beiden Funde auf die Existenz einer buddhistischen Gemeinde im römisch kontrollierten Ägypten hin. Zu dieser könnten unter anderem Händler aus Indien gehört haben, welche Gewürze, Textilien und Elfenbein aus ihrer Heimat importierten. (ts)
Steinzeitmensch: Arabien als Durchgangsstation
PRAG. Im Rahmen eines umfassenden Forschungsprojektes der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik (AV ČR) unter der Leitung des Anthropologen Viktor Černy und des Geophysikers Roman Garba haben 21 Forscher aus zehn Ländern Ausgrabungen im südlichen beziehungsweise zentralen Teil des Sultanats Oman auf der Arabischen Halbinsel vorgenommen. Dabei fanden sie in der ausgedehnten Sandwüste Rub al-Chali in der Provinz Dhofar bis zu 1,5 Millionen Jahre alte Faustkeile und bei Nafun in der Provinz Ad-Duqm zwei einzigartige neolithische Grabkammern für ein Dutzend Personen aus der Zeit zwischen 5000 und 4600 v. Chr. Dazu kamen noch mehrere hundert, 7.000 bis 1.000 Jahre alte Felsgravuren rund um Nafun und einige offenbar rituell genutzte Steinkreise in der Wüste von Dhofar, die aufgrund ihrer typischen Form zum „Arabischen Stonehenge“ hochstilisiert wurden, obwohl sie sehr viel kleiner als das Original und auch an die 2.000 Jahre jünger sind (Pressemitteilung der AV ČR vom 24. April 2023). Die Steinwerkzeuge belegen ein weiteres Mal, daß der Südosten der Arabischen Halbinsel zu den wichtigsten Durchgangsgebieten bei der Ausbreitung des Menschen von Afrika nach Eurasien zählte. (ts)
Erste Sätze
Das dynamische, kulturrevolutionäre Moment von ’68 entstammte weniger dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) als einer untergründigen Strömung kleiner, avantgardistischer Gruppen.
Simon Kießling: Die antiautoritäre Revolte der 68er. Postindustrielle Konsumgesellschaft und säkulare Religionsgeschichte der Moderne, Köln 2006
Historisches Kalenderblatt
20. Mai 1933: Der nach Ausschaltung des österreichischen Parlaments auf Basis des „Kriegswirtschaftlichen Ermächtigungsgesetzes“ autoritär regierende Bundeskanzler Engelbert Dollfuß gründet die „Vaterländische Front“ als politische Organisation mit Monopolstatus.