© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/23 / 19. Mai 2023

CD-Kritik: The 69 Eyes – Death of Darkness
Helsinki Vampires
Alexander Graf

Ist der Tod der Dunkelheit etwas, das man sich in Gothic-Gefilden wünschen würde? Die Finnen von The 69 Eyes haben das jedenfalls als Titel ihres neuen Studioalbums gewählt. Dabei klingen die Helsinki Vampires dieses Mal überraschend … ja wie eigentlich? Gut gelaunt? Sagen wir besser abwechslungsreich. Klar, nicht zuletzt durch die charakteristische, düstere, melancholische Stimme von Sänger Jyrki 69 regiert auf der Platte keineswegs eitel Sonnenschein. Die Gitarren haben einen ordentlichen Wumms und Rock regiert, wenn auch das Keyboard nicht gerade selten verwendet wird. Doch das Titelstück „Death of Darkness“ oder „California“ mit ihren poppig rockigen Klängen sind absolut massenkompatibel. Als Kontrast dazu klingt „Call Me Snake“ wieder nach amtlichen Gruftie Rock, wie er die bereits 1989 gegründete Band bekannt machte. Goth ’n’ Roll halt. 

Dabei schrecken die Herren auf ihrer neuen Veröffentlichung auch vor Experimenten nicht zurück. So holten sie sich für das Country- Stück „This Murder Takes Two“ für ein Duett die Tattoo-Künstlerin und Sängerin Kat Von D ans Mikrofon. Das verträumt wirkende Resultat kann sich hören lassen. 

Alteingesessene Fans, für die nichts über die 2000er Durchbruchplatte „Blessed Be“ geht, könnten mit dem neuen Album fremdeln. Klassiker wie „Brandon Lee“ oder „Gothic Girl“ schüttelt man eben nicht mal so aus dem Ärmel. Jedoch verdient „Death of Darkness“, daß man ihm eine Chance gibt. Die Dunkelheit wird davon schon nicht verschwinden.

The 69 Eyes Death of Darkness Atomic Fire Records (Warner) 2023

 http://69eyes.com

 www.atomicfire-records.com