© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/23 / 19. Mai 2023

Meldungen

Sinkende Geburtenrate in der Türkei 

ANKARA. Die Fruchtbarkeitsrate in der Türkei ist im vergangenen Jahr auf 1,62 Lebendgeburten pro Frau gesunken, verglichen mit 1,71 im Jahr 2021. Dies zeigen aktuelle Daten des Türkischen Statistikamtes (TurkStat). Die Zahl der Lebendgeburten lag im Jahr 2022 in der Türkei lag knapp über einer Million, davon waren 51,4 Prozent Jungen und 48,6 Prozent Mädchen. Trotz des Rückgangs war die Gesamtfruchtbarkeitsrate in der Türkei höher als der EU-Durchschnitt von 1,53 Prozent. 2022 war die südöstliche Provinz Şanlıurfa mit 3,59 Kindern diejenige mit der höchsten Gesamtfruchtbarkeitsrate. Şanlıurfa wurde gefolgt von Şırnak (Südostanatolien) mit 2,94 Kindern und Mardin (Südostanatolien) mit 2,62 Kindern. Die Provinzen mit der niedrigsten Gesamtfruchtbarkeitsrate sind Kütahya (Nordosttürkei) und Zonguldak mit 1,18 Kindern. Es folgen die Schwarzmeerprovinzen Karabük mit 1,21 Kindern und Bartın mit 1,26 Kindern. Experten in der Türkei führen den allmählichen Rückgang der Geburtenrate und die Verschiebung der Familiendynamik Angaben von Daily Sabah auf die Verstädterung, die steigende Zahl von Frauen, die eine Ausbildung absolvieren, und ihre aktive Beteiligung am Erwerbsleben zurück. (ctw)





Baltische Staaten setzen auf erneuerbare Energie

Tallinn. Unter Schirmherrschaft des baltischen Ministerrats haben sich die Ministerpräsidenten Estlands, Lettlands und Litauens in Tallinn getroffen, wobei die künftige Energiesicherheit und mehr Hilfe für die Ukraine ganz oben auf ihrer gemeinsamen Tagesordnung standen. „Heute haben wir uns auf eine der größten Herausforderungen konzentriert, vor denen wir stehen – die Gewährleistung unserer Energiesicherheit. Die erfolgreiche und effektive Synchronisierung unserer Energiesysteme mit Mitteleuropa war eines der ersten Themen, die meine neue Regierung erörtert hat“, zitiert das lettische Nachrichtenportal LSM die estnische Premierministerin Kaja Kallas. Dabei habe man sich darauf geeinigt, einen gemeinsamen Zeitplan für die Beschleunigung zu finden. „Die für Energie zuständigen Minister werden weiter an den Details arbeiten. Und wir werden uns weiterhin eng mit der Europäischen Kommission und Polen abstimmen“, betonte Kallas. Lettlands Premier Krišjānis Kariņš erklärte, das langfristige Ziel der baltischen Staaten müsse es sein, „vollständig auf erneuerbare Energien umzusteigen“. Er sagte, daß Offshore-Windenergieprojekte in dieser Hinsicht wichtig seien, aber auch eine bessere Infrastrukturanbindung an Mitteleuropa und Skandinavien erforderlich sei. Angaben der litauischen Premierministerin Ingrida Šimonyte zufolge hatten die drei auch über die Sicherheitslage in der Region debattiert und ebenso über Sanktionen gegen Rußland und Weißrußland sowie über die Unterstützung der Ukraine gesprochen. Dabei erinnerte Kallas an ihre Unterstützung für die Ukraine, an die Notwendigkeit, den EU-Beitritt der Ukraine vorzubereiten, und das Ziel, der Ukraine nach dem Ende des Krieges einen Weg in die Nato zu bieten. „Wir wissen nur zu gut, daß das von seinen imperialen Ambitionen verblendete Rußland nicht nur eine Bedrohung für die Freiheit der Ukraine, sondern auch für unsere eigenen Nationen, für ganz Europa, für demokratische Werte und für eine auf Regeln basierende Weltordnung darstellt“, erklärte Šimonyte. (ctw)