© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/23 / 19. Mai 2023

Deutsche ESC-Niederlage
Rausgeputzt hat nichts genutzt
Henning Hoffgaard

Kaum etwas ist berechenbarer als der deutsche Beitrag zum Eurovision Song Contest (ESC). Auf musikalische Stangenware folgt konsequent der letzte oder, wenn sich etwas Mühe gegeben wird, der vorletzte Platz. Vorhersehbar ist dann auch das Gejammer danach, das gern in der Frage „Mögen die uns nicht?“ gipfelt. Vielleicht wäre es an der Zeit, die ehrliche Antwort darauf zu geben: Ja, die mögen uns nicht. 

Wobei mit „uns“ natürlich nicht das deutsche Kulturvolk an sich gemeint ist, sondern die traurige Version davon, die die überbezahlten Schreibtischhelden im Rundfunkhaus des NDR an die musikalische Toilettenwand malen. Logisch also, daß die deutsche Beinahe-Metal-Gruppe, deren Name eh bald vergessen sein wird, in nerviger Klassenbester-Manier auf den Spuren der Beinahe-Vorrundengruppenübersteher der Kollegen der Nationalmannschaft wandeln wollte und statt Nationalfarben lieber mit einer LGBTQ-Phantasieflagge posierte. Als einzige übrigens. Alle anderen Teilnehmer schwenkten stolz ihre Nationalflaggen.

Angesichts der großen Beliebtheit des ESC in der lesbisch-schwulen Gemeinschaft ist es schon eine würdigenswerte Leistung, trotz penetrantem Rangewanze dermaßen nach unten durchgereicht zu werden. Vielleicht sollten wir das nächste mal Robert Habeck schicken. Der kann zwar nicht singen, aber danach immerhin klarstellen, daß Deutschland nicht verloren, sondern eben nur keine Punkte bekommen hat.