© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 20/23 / 12. Mai 2023

Thalers Streifzüge
Thorsten Thaler

Tage der offenen Ateliers“ nennt sich eine Veranstaltungsreihe in Brandenburg, die seit gut zwei Jahrzehnten jeweils Anfang Mai stattfindet. Ein Wochenende lang laden Künstler, Galeristen und Kunstinitiativen in ihre Werkräume ein und lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen. In diesem Jahr beteiligten sich nach offiziellen Angaben insgesamt mehr als eintausend Künstler in den 14 brandenburgischen Landkreisen und vier kreisfreien Städten. Sicher werden dabei ganz prächtige, sehenswürdige, ausdrucksstarke, hier und da staunenswerte Arbeiten zu sehen gewesen sein. Dummerweise nur hatte ich, unterwegs im Landkreis Oberhavel, jenen Teil erwischt, bei dem sich die Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“ von selbst verboten hat, weil die Antwort zu naheliegend augenfällig war.

Die Berliner Philharmoniker widmen sich dem Themenschwerpunkt „Helden“.

Am Montag dieser Woche startete der Kartenvorverkauf der Berliner Philharmoniker für die Saison 2023/24. Die Spielzeit hat den Themenschwerpunkt „Heroes“. Im Mittelpunkt stehen Helden verschiedenster Zeiten und Kulturkreise, Männer und Frauen, „die mit außergewöhnlichen Kräften – Tatkraft, Geisteskraft, Überzeugungskraft – ausgestattet sind“, wie es in der Ankündigung heißt. Sie ermutigten uns „im Kampf gegen die Herausforderungen unserer Zeit ebenso wie beim Streben nach Selbstverwirklichung“. Zum konzertanten Programm gehört natürlich Richard Wagner mit Auszügen aus der „Walküre“ sowie „Tristan und Isolde“ ebenso wie dreimal Richard Strauss (Ein Heldenleben, Don Juan, Elektra). Symphonisch wird es mit Ludwig van Beethoven (Eroica) und zweimal Dmitri Schostakowitsch, den Schlußpunkt bildet Arthur Honeggers dramatisches Oratorium „Jeanne d’Arc au bûcher“ (Johanna auf dem Scheiterhaufen).


Podcasts sind die Pest unserer Tage.


Aufmerksame Leser dieser kleinen Kolumne wissen um meine Vorliebe für die in der Bretagne spielenden Kriminalromane von Jean-Luc Bannalec (Künstlername des  Literaturwissenschaftlers, Verlegers und Autors Jörg Bong). Jedes Jahr seit 2012 erscheint im Sommer eine neue Geschichte rund um Kommissar Dupin und seine Mannschaft. Der zwölfte Fall mit dem Titel „Bretonischer Ruhm“ führt ihn, gerade frisch verheiratet und mit seiner Frau Claire in den Flitterwochen, an die Loire unweit ihrer Mündung westlich von Nantes, an die Côte de Jade, die Jadeküste, und an den Lac de Grand-Lieu, einen der größten Seen in der Bretagne. Die Hochzeitsreise soll von Weingut zu Weingut gehen, inklusive mindestens einer Verkostung und Kulinarik. Doch dann braucht eine Freundin von Claire Hilfe, und es geschieht ein Mord …

Jean-Luc Bannalec: Bretonischer Ruhm. Kommissar Dupins zwölfter Fall. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2023, broschiert, 336 Seiten, 18 Euro

(Bitte vormerken: Das Buch erscheint Mitte Juni)