Die einen gehen zum Imbiß und holen sich eine Currywurst. Die anderen erstehen lieber biologisch-dynamisch-antiatomkraftmäßig angebaute Cerealien. Dann gibt es die Fraktion der Hobbyköche, die ihr selbstgeschmurgeltes Essen von zu Hause mitbringen. Und ein paar Ausreißer kaufen im nicht nur spärlich, sondern auch wenig kundenfreundlich sortierten nahen Supermarkt ein.
Unerschrocken schleppt letztere Gruppe jeden Montag Pappkartons voller Eingedostes und Eingeschweißtes in die Redaktion. Vorräte für eine ganze Woche. Wir verraten lieber nicht die Namen derer, denen es wohl eher um das Sättigungsgefühl denn Geschmack geht. Doch nun drohen unseren Gourmands wirklich harte Zeiten. Schmalhans wird ihr Küchenmeister in diesem Frühling heißen. Denn seit einigen Tagen ist die Versorgungslage am Hohenzollerndamm empfindlich gestört. Für viele Wochen, bis in den Juni hinein, hat der einzige Einzelhandelsladen weit und breit seine Türen verriegelt. Zwei Schilder an selbigen behaupten: „Wegen Umbaus geschlossen“.
In dieser Zeit könnte man ja nun vieles auf die Beine stellen. Nicht nur malern, sondern zum Beispiel auch ein abwechslungsreicheres Sortiment in die Regale stapeln. Die lieben Kollegen könnten natürlich auch ihre Eßgewohnheiten hinterfragen. Und ja, zugegeben, Currywurst und Döner sind wahrlich nicht das Gelbe vom Ei, aber immer noch besser als schlapper Bierschinken und lasche Brötchen, oder? In diesem Sinne: Mahlzeit!