Mehrheit will mehr Fachkräfte-Zuwanderung
HELSINKI. Die Einstellung der finnischen Bevölkerung zur Einwanderung, insbesondere zur Aufnahme ausländischer Fachkräfte, hat sich laut einer Umfrage des Finnischen Forums für Wirtschaft und Politik (Eva) zunehmend positiv entwickelt. Die Zahl der Befragten, die sich für eine Erleichterung des Zuzugs von Ausländern nach Finnland aussprechen, habe in den 25 Jahren ähnlicher Umfragen den höchsten Stand erreicht, berichtet Yle Uutiset. Die Umfrage ergab, daß 55 Prozent der Befragten der Aussage zustimmten, daß die finnischen Behörden den Zuzug von Ausländern nach Finnland erleichtern müssen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der alternden Bevölkerung zu bewältigen. In einer ähnlichen Umfrage, die im Winter 2016 durchgeführt wurde, hätte sich nur ein Drittel der Befragten für eine Erleichterung der Einreise von Einwanderern nach Finnland ausgesprochen, so Yle. Darüber hinaus hätten 81 Prozent der Befragten zugestimmt, daß Finnland mehr tun sollte, um gebildete und qualifizierte ausländische Arbeitskräfte zu ermutigen, ins Land zu kommen. Auch unter den Anhängern der rechten Finnenpartei hätten sich mehr als 60 Prozent der Anhänger dafür ausgesprochen, die Zuwanderung qualifizierter ausländischer Arbeitnehmer zu erleichtern. Die Umfrage habe auch ergeben, daß etwas mehr als die Hälfte der Befragten der Meinung sei, daß Finnland zu viele Flüchtlinge aufnehme, während die gleiche Anzahl wünsche, daß Finnland und die EU insgesamt ihre Einwanderungspolitik verschärfe. Eine Mehrheit der Befragten sei zudem der Meinung, daß der öffentliche Diskurs zum Thema Einwanderung nicht direkt und offen genug geführt werde. 60 Prozent hätten der Aussage zugestimmt, daß die Probleme der Einwanderung in Finnland nicht diskutiert würden, so Yle. (ctw)
Konservative gewinnen Wahlen in Paraguay
ASUNCIÓN. Der konservative Kandidat Santiago Peña (Colorado) hat die Präsidentschaftswahlen in Paraguay gewonnen. Der 44jährige Ökonom und ehemalige Finanzminister erhielt 42,8 Prozent der Stimmen und landete deutlich vor seinem Herausforderer Efraín Alegre vom Mitte-Links-Bündnis Concertación mit 27,5 Prozent. Das teilte die Wahlbehörde am vergangenen Sonntag mit. Umfragen hatten ein engeres Rennen zwischen den beiden Kandidaten vorausgesagt. „Ich danke Ihnen für diesen Sieg in Paraguay“, sagte Wahlsieger Peña. Der amtierende Präsident Mario Abdo Benítez (Colorado) gratulierte ihm. Aufgrund der paraguayischen Verfassung, die nur eine Amtszeit für einen Präsidenten vorsieht, durfte Abdo Benítez selbst nicht mehr antreten. Mit einer Ausnahme von 2008 bis 2013 regiert die konservative Colorado-Partei das Binnenland in Südamerika seit mehr als siebzig Jahren. Paraguay ist seit 1811 unabhängig, doch die ersten freien Wahlen fanden erst 1993 statt. Auch geopolitisch könnte die Entscheidung der etwa 4,8 Millionen Wahlberechtigten interessant sein: Paraguay ist einer von lediglich 13 Staaten, die diplomatische Beziehungen zu Taiwan statt zu China pflegen. Peña betonte bereits im Wahlkampf, daß er dies weiterhin tun wolle, gegen den Druck der heimischen Soja- und Rindfleischindustrie, die ihre Erzeugnisse gern vermehrt nach China exportieren würde. Peña bedankte sich auf Twitter bei seinen Unterstützern und versprach, innerhalb der nächsten fünf Jahre 500.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. (st)