© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 19/23 / 05. Mai 2023

Zitate

„Wenn der Staat ausgewählte politische Gruppen in ihrem Kampf gegen andere Meinungen unterstützt, zeigt er den Bürgern, daß er bestimmte Ansichten als unerwünscht ansieht. Und das, obwohl sie grundrechtlich geschützt sind. Wenn dafür sogar Meldestellen eingerichtet werden, ist jede Grenze überschritten. Spitzel und Denunzianten tragen Diktaturen, in einem Rechtsstaat haben sie nichts verloren. Eine Demokratie lebt von der freien, auch der angstfreien Rede.“

Arnd Diringer, Professor für Arbeitsrecht an der Hochschule Ludwigsburg, auf dem Onlineportal der „Welt“ am 26. April





„Ich frage mich, warum merken grüngelbrotschwarze Journalisten und Politiker nicht, wenn sie auf physikalischen Unfug hereinfallen? Wieso bemerken sie nicht, daß ein Fernsehapparat keinen Strom aus der Luft erzeugen kann? Wieso glauben sie an ein batteriegetriebenes Lufttaxi? Wieso können sie sich nicht vorstellen, daß die Verzehnfachung der Ausbaugeschwindigkeit von Wind/Solar/Wärmepumpen/Elektroautos auf unlösbare technische und ökonomische Hindernisse hinausläuft? Daß es sich irgendwann ‘ausgewummst’ hat, wenn die letzten Steuerzahler in die Stütze oder ins Ausland geflüchtet sind?“

Manfred Haferburg, Kernenergetiker, AKW-Sicherheitsberater und Publizist, auf dem Politblog „Achgut.com“ am 27. April





„Ich habe den Eindruck, daß die Parteien hoffen, bei der nächsten Pandemie nicht in der Regierungsverantwortung zu sein. Anders ist die Verweigerungshaltung für eine Corona-Aufarbeitung nicht zu erklären. Ich habe dafür kein Verständnis. Man muß doch jetzt händeringend die richtigen Schlüsse aus der Vergangenheit ziehen, um bei der nächsten Pandemie besser vorbereitet zu sein. Es gibt eine gesellschaftliche und politische Verantwortung (...). Wer aus seinen Fehlern nicht lernen will, wird sie wiederholen.“

Klaus Stöhr, Epidemiologe, in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am 29. April





„Über kurz oder lang droht bei den Bürgern eine massive Frustration: Warum strengen wir uns eigentlich so an, wenn’s am Ende doch nichts bringt? Dieser Widerspruch ließe sich allenfalls mit dem Argument lösen, Klimaschutz made in Germany werde dem Rest der Welt zum Vorbild gereichen und ganz bestimmt schon bald überall nachvollzogen. Die verkorkste ‘Energiewende’ und der teilweise fassungslose Blick aus dem Ausland auf die klimapolitischen Experimente an der deutschen Volkswirtschaft sprechen allerdings eher für das Gegenteil.“

Alexander Marguier, Chefredakteur, in der Mai-Ausgabe des „Cicero“





„Ein kapitalistisches Gesellschaftssystem, schon Karl Marx sah das ganz klar, bedarf im Kern der permanenten Kulturrevolution, um die sich immer wieder neuformierenden Gewohnheiten und Überlieferungen zu sprengen, die einer grenzenlosen Kapitalakkumulation entgegenstehen. Es war somit nur eine Frage der Zeit, bis linker Kulturavantgardismus und kapitalistischer Progressismus zusammenfanden. (...) Die letzte Konsequenz dieser Entwicklung ist der woke Kapitalismus. Hier kommt es zu einer endgültigen Amalgamierung von neulinkem Denken und Anforderungen eines globalen Marktes. Konsequentes Produkt dieser Osmose ist die Vision des entgrenzten, geschichtslosen Menschen ohne Herkunft, ohne Geschlecht, ohne materiellen Körper.“

Alexander Grau, Philosoph, beim Kulturradio „SWR2“ am 1. Mai 2023