Nachdem 100 Künstler zum Boykott der Regensburger Schloßfestspiele aufgerufen hatten, um ein Zeichen gegen die Managerin Gloria von Thurn und Taxis zu setzen, hat der Veranstalter der Aktion eine Absage erteilt. Es handele sich um „linksradikale Leute, die die Fürstin hassen“, kommentierte die mit den Festspielen betraute Agentur Odeon Concerte den Boykottaufruf laut der Welt. „Die 100 Künstler, die unterschrieben haben, kennt hier in Regensburg kein Mensch.“ Die Adelige selbst betonte in der Süddeutschen Zeitung: „Eine Gesellschaft, die für sich in Anspruch nimmt, divers und tolerant zu sein, sollte die freie Meinungsäußerung auch von den Menschen tolerieren, die nicht ihre eigene Meinung widerspiegeln.“ In ihrem offenen Brief hatten die Künstler vor der „rechtskonservativen Radikalisierung“ der Fürstin gewarnt. Diese falle seit langem durch „rassistische, homophobe und wissenschaftsfeindliche Äußerungen“ auf. Der Initiator des Boykottaufrufs, Jonas Höschl, mahnte, daß in der Stadt immer nur von „unserer schrulligen Adeligen im Schloß“ die Rede sei. Es gehe darum, ihre Äußerungen ernst zu nehmen. Unterdessen distanzierte sich die Stadt Regensburg von der Schirmherrin der Schloßfestspiele. „Regensburg steht für Vielfalt und Offenheit“, war aus der Donaustadt zu hören. In der Vergangenheit hatte sich Thurn und Taxis kritisch über ungeregelte Migration und die LGBT-Community geäußert.