© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/23 / 28. April 2023

Meldungen

Joseph-Breitbach-Preis geht an Marion Poschmann 

MAINZ Für ihr Gesamtwerk erhält die Schriftstellerin Marion Poschmann (53) den Joseph-Breitbach-Preis 2023. Die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur erklärte, Poschmanns Gedichte und Romane setzten für die Kunst der Dichtung neue Maßstäbe. In ihrer Beobachtung und Wahrnehmung der Alltagswelt entstehe eine Genauigkeit, „die der Wahrheit hinter den Dingen gerecht wird, ohne das Augenscheinliche zu leugnen“. Poschmanns Romane „Die Sonnenposition“ (2013) und „Die Kieferninseln“ (2017) standen jeweils auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschien von ihr 2021 der Essay „Laubwerk“. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird Mitte September im Theater Koblenz übergeben. Poschmann wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Peter-Huchel-Preis, dem Literaturpreis der Stadt Bremen und dem Literaturpreis „Wortmeldungen“ für kritische Kurztexte. (JF)

 www.adwmainz.de

 www.stiftung-joseph-breitbach.li





Kirchentagszuschuß: Bürgerbegehren gescheitert 

DÜSSELDORF. Ein Bürgerbegehren gegen den kommunalen Zuschuß für den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2027 in Düsseldorf ist gescheitert. Das geht aus einem Bericht der Rheinischen Post hervor. Hintergrund: Der Stadtrat hatte im Juni 2022 beschlossen, daß die Stadt das Protestantentreffen mit mindestens 5,8 Millionen Euro fördern soll. Der atheistische Verein „Düsseldorfer Aufklärungsdienst“ hatte dagegen ein Bürgerbegehren gestartet. Auf seiner Internetseite erklärte der Verein, das Ziel des Begehrens sei nicht, den Kirchentag als solchen zu verhindern, sondern „die Co-Finanzierung aus öffentlichen Mitteln der hochverschuldeten Stadt“. Die öffentliche Finanzierung widerspreche außerdem der weltanschaulichen Entwicklung der Stadtgesellschaft, da nur rund 15 Prozent der Düsseldorfer der evangelischen Kirche angehörten. Laut dem Zeitungsbericht übergaben die Initiatoren der Stadtverwaltung am 20. April rund 10.000 Unterschriften von Düsseldorfer Bürgern, die ihre Petition unterstützen. Für einen Erfolg des Bürgerbegehrens wären über 14.000 Unterschriften nötig gewesen. Der Verein kündigte weitere Protestaktionen gegen die finanzielle Unterstützung des Kirchentages an. So will er während des Protestantentreffens im Sommer 2027 eine symbolische „kirchentagsfreie Bannmeile“ um das Rathaus errichten. (idea)

 https://aufklaerungsdienst.de





Gericht genehmigt Konzert von Roger Waters 

FRANKFURT/MAIN. Das Verwaltungsgericht Frankfurt hat ein Konzert des Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters Ende Mai in der Frankfurter Festhalle genehmigt. Die Stadt und das Land Hessen hatten den Veranstaltungsvertrag über die Messe GmbH im März wegen Antisemitismus-Vorwürfen gegen Waters gekündigt. Dagegen hatte der 79jährige Musiker geklagt und nun recht bekommen. Das Gericht berief sich in seiner Entscheidung unter anderem auf die Kunstfreiheit (Az: 7 L 1055/23.F). Das Konzert des Antragstellers am 28. Mai sei als Kunstwerk zu betrachten. (tha)