Zu: „Wo der Raffer sprintet“ von Mathias Pellack, JF 15/23
Gegen Folklore ist kein Kraut gewachsen
So beeindruckend ein Osterfeuer scheint, so umweltschädlich ist es auch. Diese Feuer finden gleichzeitig an Tausenden Orten statt, somit entsteht CO2 im Mega-Tonnenbereich. Wer bislang des kindlichen Glaubens war, daß es CO2 zu vermeiden gilt, wo es nur geht: hier gilt es nicht. So ist es Tatsache, daß die höchste Feinstaubbelastung bundesweit nach den Osterfeuern auftritt (neben Silvester). Wer gegen diese Feuer opponiert, gilt als miesepetriger Spielverderber. Gegen Folklore ist kein Kraut gewachsen.
Werner Kolbinger, Felsberg
Zu: „Rekord bei Abtreibungen / Warum ist es so still?“ von Dieter Stein, JF 14/23
Sechs Monate, 38 cm, 910 Gramm
Ihre Kolumne sprach mir aus dem Herzen und hat mich sehr berührt. Ich bin nämlich Vater eines Frühchens. Meine Tochter kam nach knapp sechs Monaten mit nur 38 cm und 910 Gramm auf die Welt, und es war schon alles an ihr dran, nur halt alles noch ein bißchen kleiner. Ich war zwei Monate lang täglich am Inkubator und habe sie hochgepäppelt. Ich konnte von Anfang an miterleben, daß sie leben wollte. Ich habe sie deshalb „Powerlady“ genannt. Wesentlich dazu beigetragen hat auch das fachlich und menschlich hervorragende Personal im Krankenhaus. Und heute ist sie eine prächtige junge Dame, der man den schwierigen Start ins Leben nicht mehr ansieht. Vielleicht sollte man Abtreibungsbefürwortern, die nicht mal mehr Fristen gelten lassen wollen, ein Praktikum in einer Frühgeborenen-Klinik empfehlen.
Siegfried Franke, Tamm
Empfehlenswerter Blick nach Ungarn
Was sagen diese Abtreibungsbefürworter auf die Frage, was gewesen wäre, wenn ihre Mütter auch abgetrieben hätten? Sie also nicht ihre Einstellung zum Töten von Ungeborenen, sprich legalem Mord, lautstark vertreten könnten. Von Verhütungsmaßnahmen haben die Betroffenen wohl noch nichts gehört. Empfehlenswert wäre ein Blick nach Ungarn, deren unterstützende Maßnahmen für Mütter sehr positiv angenommen wurden, wie die Geburtenrate zeigt. Aber zu derartigen Maßnahmen ist die (H)ampelregierung mit ihrem Kindergarten an großmäuligen Studienabbrechern nicht fähig.
Armin Steinmeier, Neuried/München
Zu: „Von oben bevormundet“ von Holger Douglas, JF 14/23
Von früh bis spät wird Angst geschürt
Zeitenwende, Energiewende, Verkehrswende, Wärmewende, Agrarwende und Klimawende lauten die Schlagworte, die mittlerweile nicht nur Nachrichtensendungen und Talkshows, sondern auch Unterhaltungssendungen und Spielfilme durchziehen. Von früh bis spät wird Angst geschürt vor dem Klimawandel, dem man den „Kampf“ angesagt hat. Mit der Vermeidung menschgemachter Kohlendioxidemissionen meint man, diesen Krieg gewinnen zu können. Daß Klima stets im Wandel war und durch multikausale, auch extraterrestrische Ursachen beeinflußt wird, wird geflissentlich ausgeblendet. Während Deutschland und die EU zur CO2-Vermeidung ihre gesicherte Energieversorgung, die Grundlage einer modernen Gesellschaft und des Wohlstandes, aufgeben und letzte Schlüsselindustrien wie die Autoproduktion oder die Chemieindustrie vertreiben, wird anderswo kräftig weiter emittiert. China, eine Export-, Weltraum- und Kernwaffennation wurde von den Machern des Pariser Klimaabkommens als Entwicklungsland eingestuft, darf Hunderte neuer Kohlekraftwerke aus dem Boden stampfen und macht sämtliche mit viel Mühe in der EU erzielten Emissionsreduzierungen um ein Vielfaches zunichte.
Deutschland dagegen hat jegliches Augenmaß verloren und möchte noch das letzte CO2-Molekül und das letzte Korn Feinstaub aus der Umwelt verbannen. Die Folgen: Inflation, explodierende Energiepreise, immer neue Steuern und nun noch der Sanierungszwang für private Immobilien machen den Alltag für immer mehr Menschen zum Albtraum und fressen die Altersvorsorge auf. Die unüberlegte Energiewende mit der Abwicklung der sicheren konventionellen Stromversorgung ist in Wirklichkeit die Zerstörung der Energie- und Wohlstandsbasis unseres Landes.
Neben der Energie sind auch die Bildung, die innere und äußere Sicherheit und die Sprache längst „gewendet“ worden, ebenfalls nicht zum Guten. Eine irrationale, ideologisch determinierte Politik führt zur immer schnelleren Entkernung von all dem, was Deutschland einmal ausgemacht hat. Der mühsam nach dem Krieg durch drei Generationen aufgebaute Wohlstand wird in rasender Hast verschleudert. Mit dem Niedergang Deutschlands als Zahlmeister wird bald auch die EU in der Bedeutungslosigkeit versinken. Die Konkurrenten USA und China können sich die Hände reiben.
Konrad F. Schuberth, Halle (Saale)
Doppelmoral und Allmachtsphantasien
Für eine echte Energiewende fehlen Habeck und Konsorten jegliches Wissen. Stattdessen nur grüne Doppelmoral und die Allmachtsfantasien eines Philosophen und Autors. So etwa das betreute Wohnen, also der Sanierungszwang mit Wärmepumpen. Eine Wärmepumpe kostet übrigens um die 40.000 Euro, von den Kosten für die damit verbundene Fußbodenheizung und Wärmedämmung mal abgesehen. Klimaneutralität soll erzwungen werden. Das erinnert an Planwirtschaft und diktatorische Ansätze. Diese Moraloberklasse, für die der Waschlappen ein Instrument der Zukunft ist, und für die zwei Rentner ihr erschaffenes Häuschen verlassen sollen und in eine kleinere Wohnung umziehen sollen, falls diese sich die Heizkosten nicht mehr leisten können, so Ricarda Lang, schreckt vor keinem Tugendappell zurück. So läßt sich natürlich der knappe Wohnraum umverteilen, zumal in diesem Jahr etwa zusätzlich bis zu 800.000 Migranten erwartet werden. Zusätzlich zu den drei Millionen, die sich in diesem Lande schon befinden. So verteidigte Göring-Eckardt Einschränkungen beim Einkauf hinzunehmen, schließlich müsse der Supermarkt kurz vor 22 Uhr nicht mehr die volle Auswahl bieten.
Die Doppelmoral und Realitätsferne der grünen Moralisten offenbart sich bei Per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS), die in den Wärmepumpen enthalten sind und für deren Entsorgung und das benötigte Endlager kein Konzept vorliegt. Zudem werden demnächst in China 32, Rußland 25, Tschechien eines, Bulgarien zwei, Finnland zwei, in England zwei, Ungarn ebenfalls, Frankreich spricht von drei, neue Atomreaktoren gebaut. Von den 68 geplanten Kohlekraftwerken mal abgesehen. Und bei den neueren Kernkraftwerken handelt es sich erst um solche der 4. Generation. Dabei gibt es schon ein Vorhaben für die 5. Generation, und zwar aus Deutschland: das Projekt Dual-Fluid-Reaktor. Dieser erbringt beinahe exponentiell mehr Energie als die der 4. Generation und verbrennt den langlebigen atomaren Abfall zudem selbst. Das wäre doch etwas, Herr Habeck! Das würde deutlich die Energiekosten senken, Innovationen belohnen und Firmen wie die BASF vor der Abwanderung abhalten. Zudem ist diese Form der Energieerzeugung nachhaltig und wirklich klimaneutral. Stattdessen regieren uns sture Ideologen und Phantasten mit Innovationsfeindlichkeit, Krieger gegen den kleinen Mann und Gesellschafts- statt Kernspalter. Kurz: die Grünen haben sich überlebt, sie sind verzichtbar.
Markus Speer, Pforzheim
Zu: „Bedroht und verspottet“ von Thorsten Hinz, JF 14/23
Die Fundamente untersuchen
Will eine Gesellschaft erfolgreich darin sein, nicht „ihren Zusammenhalt sowie die Verbindlichkeit ihrer Werte einzubüßen“, muß sie tatsächlich mehr bieten als die „materielle Attraktion“ des Westens. Sie sollte Fundamente und Zustand ihres „Wertegefüges“ untersuchen, wiederherstellen, reformieren, erneuern – dann kann sie selbst für alle „attraktiv“ und praktizierbar werden, vom Ureinwohner bis zum Skeptiker, Entwurzelten oder Gegner. Denn „Menschen folgen nun mal keinem Titel; nur dem Mut!“ (Zitat aus „Braveheart“).
Kurt-Jürgen Gleichmann, Steinenbronn
Zu: „Leiden an sich selbst“ von Gernot Facius, JF 14/23
Vor der Virus-Krone gebeugt und versagt
Ein erheblicher Teil des geistlichen Personals der evangelischen Kirche hat sich offenbar mehr dem politischen Aktivismus verschrieben als seiner Kernaufgabe als Seelsorger. In einem Gemeindebrief meiner Heimatgemeide wurde sogar zur Unterstützung der Klimasekte „Fridays for Future“ aufgerufen. Die Kirche hat offenbar ihren ureigenen Kompaß verloren. Das zeigt auch ihr Verhalten in der Corona-Krise, das nicht nur bei Kirchenmitgliedern viele Fragen aufgeworfen hat. Wie konnte es etwa geschehen, daß eine sich auf Jesus Christus berufende Kirche in der Corona-Zeit ihre Stimme nicht gegen die rechtswidrigen und unmenschlichen Maßnahmen wie Schulschließungen und Besuchsverbote in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen erhoben hat? Was hat die Kirche dazu veranlaßt, einen Teil ihrer Mitglieder mittels 2G aus Gottesdiensten und anderen kirchlichen Veranstaltungen auszuschließen? Warum hat sie Ungeimpfte und Andersdenkende nicht gegen Diffamierung und Ausgrenzung der übelsten Art verteidigt? Diesen und anderen Fragen muß sich die Kirche dringend stellen, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit als moralische Instanz und berufene Verteidigerin der Menschenrechte wiedererlangen will.
Dr. Gerold Schmidt-Callsen, Hamburg
Auf dem Weg zur Staatskirche
Der Beitrag trifft leider den Kern des Problems. Die verlorene Bindung der Menschen an die Institution Kirche hat meines Erachtens vor allem damit zu tun, daß sich die Amtskirchen immer mehr dem Zeitgeist anpassen. Lauter Widerspruch zur Absicht unserer Regierung, Abtreibungen völlig zu legalisieren, und zum Beispiel den „Marsch für das Leben“ deutlich zu unterstützen – Fehlanzeige. Sich deutlich gegen die Forderung der EKD-Vorsitzenden Frau Annette Kurschus zu positionieren: „Waffen für die Ukraine sind Pflicht christlicher Nächstenliebe.“ – Stille. Mein höflich anfragender Brief an sie dazu im Januar 2023 blieb unbeantwortet. Während der Pandemie haben die Kirchen ohne zu widersprechen alle willkürlichen Maßnahmen mitgetragen. Entschuldigungen der Kirchenvertreter danach waren nicht wahrnehmbar. Wenn sich die Kirche so immer mehr zur Staatskirche weiterentwickelt, wird sie weiter zunehmend an Einfluß verlieren und sich noch mehr Gläubige von ihr abwenden.
Claus Hörrmann, Neustadt in Sachsen
Hier versagt der „Kampf gegen Rechts“
Der Autor benennt nicht die eigentliche Krux. Es ist das Reichskonkordat, welches den Kirchen die extrem teure Finanzierung sichert. Alle Bundesregierungen bis zum heutigen Tage folgen hier Adolf Hitler und den Nationalsozialisten, indem sie mit dem Reichskonkordat die Kirchen kaufen. Der „Kampf gegen Rechts“ versagt hier völlig, trotz Millionen-Investitionen. Die Kirchen verkünden immer häufiger das Wort des Kanzlers wie seiner Schergen, aber kaum das Wort Gottes.
Hans-Joachim Gille, Wehrheim
Zu: „Verschiebungen im Schulddiskurs“ von Thorsten Hinz, JF 14/23
Feinsinnige Analyse
Danke für die wie immer sehr feinsinnige Analyse des Kollektivschuldkults. Uns Opfern der zweiten Generation, die Nachfahren von Talmudjuden sind, wird mit diesem Gedenkkult auch kein Gefallen getan. Meine Mutter wurde als Vollwaise, die 1940 aus dem Versteck in Dortmund zu den Großeltern kam, wegen des jüdischen Namens der Mutter systematisch von Nazis spezialbehandelt, und ich hatte keine Mutter im herkömmlichen Sinn. Sie hat ihr Trauma nie bearbeitet und wußte nichts von ihrem Hintergrund. Die Spielzeugzerstörung war nur eine der vielen Torturen, die mir widerfuhren. Die erwähnte US-amerikanische Horrorsendung „Holocaust“, die wir Jugendlichen im Deutschunterricht ansehen mußten, führte bei mir zu Albträumen. Einer der mich jahrelang begleitenden Albträume war, daß ich in einer Plastiktüte die blutigen Leichenteile von mir selbst sah. Die Aufforderung war für mich irgendwann eindeutig: Du darfst das Trauma ablösen, die Leichenteile beerdigen. Die millionenfachen Morde an Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges sind angeblich Teil der Befreiung gewesen.Bis heute macht dieser Gedenkwahnsinn mich fassungslos. Wie sollen wir Deutschen unser Trauma bearbeiten, wenn man uns Opfer zu Tätern macht?
Silke Lueg, Bad Arolsen
Zu: „Klüger ist das“ von Peter Möller & „Dramaturgisch lief alles nach Wunsch“ von Stefan Scheil, JF 12/23
Haus Preußen, nicht Hohenzollern
Georg Friedrich Prinz von Preußen ist der derzeitige Chef des Hauses Preußen, das sich aus dem fränkischen Familienzweig der Grafen von Zollern entwickelte und später die Könige von Preußen und Deutschen Kaiser stellte. Beim schwäbischen Haus Hohenzollern hat Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern diese Stellung inne. Im Gegensatz zum Hause Preußen behielten die süddeutschen Hohenzollern den Namen bis heute, einen Gesamtchef gibt es nicht. Entsprechend war am Tag von Potsdam 1933 mit Prinz Wilhelm von Preußen und einigen seiner Brüder nicht das Haus Hohenzollern vertreten, sondern das Haus Preußen.
Albrecht Prinz von Hohenzollern, Sigmaringen