Im Jahr 2022 war die Bahn so unpünklich wie nie zuvor, nur etwa 65 Prozent der Fernzüge erreichten ihr Ziel pünktlich, wobei man eine – für den Anschlußzug oft fatale – Verspätung von sechs Minuten noch als pünktlich versteht. Jedem, der nun seine jüngste Bahnfahrt-Horrorstory zum Besten geben will, sei jedoch zuzurufen: Nicht alles läuft schlecht bei der staatseigenen AG! Beispielweise bei der Diversität. Denn wie der vergangene Woche präsentierte erste „DB Diversity Report“ stolz verrät, wurden in den vergangenen zwanzig Jahren „fast 120 Diversity-Maßnahmen für Chancengerechtigkeit“ angestoßen, vom Projekt „Bahn-Azubis gegen Haß und Gewalt“ über das „LGBTIQ*-Netzwerk railbow“ bis hin zu „SUKI, dem Onboarding-Prozeß von Mitarbeitenden mit Flucht- oder Migrationshintergrund“ und dem 2021 an alle Bahn-Mitarbeiter ausgegebenen „Trans-Leitfaden“. In seinem Vorwort kündigt Bahn-Vorstand Martin Seiler an, daß diese Maßnahmen samt aller möglichen Quotenregelungen natürlich „nur einen Zwischenschritt auf dem Weg, der vielfältigste Konzern Deutschlands zu werden“, bedeuten. „Mir zeigt das, was wir uns vornehmen, werden wir schaffen“, ist sich Seiler sicher. Wen interessiert denn auch Pünktlichkeit?!