Um das Klima ist es nicht gerade rosig bestellt. Nein, nicht Greta, Luisa, Kleber & Co. Es geht um die Betriebsstimmung beim NDR, die der Theologe und Manager Stephan Reimers untersucht und dafür „offene Gespräche“ mit rund 1.000 Angestellten der öffentlich-rechtlichen Anstalt geführt hat.
Anstoß waren Vorwürfe „eines gestörten Redaktionsklimas“ im Landesfunkhaus Kiel und Hamburg. Letzteres hat mit Hendrik Lünenborg nun einen neuen Direktor bekommen, nachdem 70 Beschäftigte der Vorgängerin Sabine Rossbach das Vertrauen entzogen hatten.
Das ZDF soll die Zuständigkeit für das Deutschlandradio, 3sat und Arte erhalten.
Reimers „NDR Klimabericht“ zeigt, daß die Mitarbeiter zwar größtenteils hinter dem Sender stehen, aber „Mängel in der Führungs- und Kommunikationskultur“ kritisieren. So klagen viele über eine zu hohe Arbeitsbelastung und fordern, die digitale Transformation müsse „anders umgesetzt“ werden. Auch intern scheint oft die Basta-„Friß oder stirb!“-Methode vorzuherrschen, mit der den ausgepreßten Zwangsbeitragslöhnern ungewollter woker Quatsch 24/7 vorgesetzt wird.
Den durchgefallenen „Führungsstil“, den der Redaktionsausschuß besorgniserregend findet, möchte Reimers jetzt „gerne vertreiben“. Ein „Kulturkreis“ soll sich nun mit den Ergebnissen beschäftigen. Noch mehr Stellen, Aufträge, Arbeitsstunden also.
Kein Wunder, daß laut Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) ARD, ZDF und Deutschlandradio dieses Jahr erstmals insgesamt mehr als zehn Milliarden Euro Bedarf anmelden werden. Und auch der Deutsche Journalisten-Verband fordert zusätzliches Geld für die Öffentlich-Rechtlichen und damit einen höheren Rundfunkbeitrag. Offizielle Begründung: die galoppierende Inflation.
Eine in Aussicht gestellte Sparreform sieht anders aus. So zum Beispiel: Das Deutschlandradio, 3sat und Arte werden an das ZDF angegliedert. Das schlägt zumindest die Unions-Mediensprecherin Christiane Schenderlein in einem FAZ-Gastbeitrag vor und fordert für das geplante Streaming-Netzwerk von ARD und ZDF eine Kooperation mit dem österreichischen ORF und der Schweizer SRG. Solche Ansätze sind allerdings ganz schlecht fürs Klima.