Die deutsche und EU-Klimapolitik macht das Leben von Bürgern und Unternehmen immer teurer und unangenehmer. FDP-Verkehrsminister Volker Wissing konnte mit einigen Amtskollegen in Brüssel zwar eine kleine Ausnahme beim Verbrennerverbot ab 2035 durchsetzen, doch die dafür nötigen „CO2-neutralen“ Kraftstoffe (E-Fuels) werden nicht nur von grün wählenden Experten schlechtgeredet (JF 14/23). Denn ein Hauptziel der Ampelkoalition ist klar: In sieben Jahren sollen 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen rollen. Daher bräuchte man unter der abgegriffenen Schlagzeile „Elektroauto versus Verbrenner – Kostenanalyse zeigt klaren Vorteil für E-Fahrzeuge“ eigentlich nicht weiterlesen.
Doch diese Verbeugung vor dem Zeitgeist muß eben auch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) machen. Aber in dem „Factsheet TCO – Eine Wirtschaftlichkeitsanalyse der Antriebsarten für Pkw“, das die Karlsruher Wissenschaftler für Wissings Ministerium erstellt haben, läßt sich zwischen der üblichen Tesla-Schönrechnung auch herauslesen: Die Gesamtkosten (Total Cost of Ownership/TCO) eines E-Autos liegen über 15 Jahre gerechnet über denen eines kompakten oder kleinen Benziners. Nur der Steuerzahler macht die Anschaffung zum finanziellen Geschäft – wenn man die praktischen Nachteile eines E-Mobils überhaupt ertragen will. Und das ISI liefert ein konkretes Beispiel: Die TCO eines Opel Corsa-e summieren sich in zehn Jahren auf 61.229 Euro – der Corsa 1.5 Diesel ist mit 53.729 Euro viel billiger. Nur die Steuerzahler-Förderung drückt die Elektro-TCO auf 52.380 Euro. Aber das ist immer noch teuer als ein vergleichbarer VW Polo 1.0 TSI mit Benzinmotor (TCO: 51.397 Euro).
„Um die Attraktivität von E-Fahrzeugen weiter zu steigern, ist die Förderung durch den Umweltbonus und die Innovationsprämie besonders in den unteren Segmenten wichtig“, sagt dazu ISI-Studienleiter Michael Krail. Sprich: Weiter mit der Steuergeldverschwendung. Dabei wäre der Umwelt und dem privaten Geldbeutel mehr gedient, wenn ältere Verbrenner länger gefahren und nicht durch ein E-Auto ersetzt würden. Und wenn die Politik unbedingt die Spendierhosen anhaben will: Was ist mit einer Reparaturprämie für ältere Gebrauchte. Das wäre eine echte Umwelthilfe.