Der Federal Reserve Act von 1913 legte fest, daß die Dollar-Währung zu 40 Prozent mit real existierendem Gold gedeckt sein mußte. Das erwies sich in der Großen Depression als Nachteil, denn dadurch konnte nicht – wie heute in Krisenzeiten üblich – ständig neues Papiergeld gedruckt werden, um die Wirtschaft zu beleben. Deshalb stand der neue US-Präsident Franklin D. Roosevelt bei seinem Amtsantritt am 4. März 1933 vor der Entscheidung, entweder die Golddeckung des Dollar aufzuheben oder der Zentralbank zu mehr Gold zu verhelfen. Dabei tendierte er alsbald zu der zweiten Variante, nachdem ihm der Emergency Banking Act vom 9. März 1933 die Möglichkeit eingeräumt hatte, Einfluß auf den Gold- und Devisenmarkt zu nehmen. Und das tat Roosevelt dann auch, indem er am 5. April 1933 die Executive Order 6102 unterschrieb, welche ein weitgehendes „Verbot des Hortens von Goldmünzen, Goldbarren und Goldzertifikaten durch Personen, Gesellschaften, Vereinigungen und Firmen innerhalb der kontinentalen Vereinigten Staaten“ darstellte.
Erst 1974 hob Ford das Goldbesitzverbot wieder auf
Sämtliches in Privatbesitz befindliche Gold im Wert von über 100 Dollar mußte bis zum 1. Mai 1933 gegen eine Entschädigung von 20,67 Dollar pro Feinunze bei den staatlichen Annahmestellen abgeliefert werden. Ausnahmen gab es lediglich für Juweliere, Zahnmediziner und Handwerker sowie Besitzer von Goldschmuck oder historischen Sammlermünzen. Bei Verstößen drohten Geldstrafen von bis zu 10.000 Dollar und bis zu zehn Jahre Haft. Dennoch gehen Experten heute davon aus, daß lediglich 20 bis 30 Prozent des privaten Goldes bei den Banken landeten. Dabei gingen die Finanzbehörden äußerst rabiat vor, um an das Edelmetall zu gelangen: So wurden unter anderem Tresore und Bankschließfächer aufgebrochen, ohne die Besitzer vorher zu informieren. Ungeachtet dessen erbrachte die Aktion aber lediglich Gold im Wert von 63 Millionen Dollar, während der Staat über Reserven im Umfang von vier Milliarden Dollar verfügte.
Anstatt das also weitgehend nutzlose, jedoch sehr unpopuläre und nur schwer durchsetzbare Goldverbot wieder aufzuheben, dehnten Roosevelts Nachfolger dieses weiter aus. Präsident Dwight D. Eisenhower untersagte am 14. Januar 1961 mit seiner Executive Order 10905 den Bürgern der Vereinigten Staaten zusätzlich auch den Besitz von im Ausland befindlichem Gold. Und John F. Kennedy verbot am 20. Juli 1962 mit der Executive Order 11037 sogar noch das Sammeln von vor 1933 geprägten US-Goldmünzen innerhalb und außerhalb der USA.
Dann hob Richard Nixon am 15. August 1971 die nominale Goldbindung des Dollar auf, womit die Erlasse von Roosevelt, Eisenhower und Kennedy ihren Sinn verloren. Dennoch wurden diese letztlich erst am 31. Dezember 1974 von Gerald Ford mit der Executive Order 11825 aufgehoben. Somit währte das US-Goldverbot mehr als 41 Jahre.